„Aus Frustration heraus kann keine gute Architektur entstehen“
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Viele Neubauten, die längst nicht jedem gefallen: ein Blick auf das Frankfurter Europaviertel Bild: Lucas Bäuml
Warum bauen Architekten so viele austauschbare Gebäude – und liegt die Schuld dafür bei ihnen? Ein Gespräch mit dem Architekturhistoriker Carsten Ruhl über die notwendige Reform des Studiums.
Wer durch deutsche Städte läuft, sieht viele hässliche Neubauten. Da fragt man sich schon: Was lernen Architekten eigentlich im Studium?
Diese Frage stelle ich mir auch immer wieder, denn das Architekturstudium ist mit zahlreichen Problemen konfrontiert, vor allem in Bezug auf die Übertragbarkeit des Studiums in die Praxis. Ihre Frage zielt aber eigentlich auf eine andere ab: Lernen Studierende überhaupt etwas von Ästhetik im Studium? Ja, tun sie. Aber sie lernen zu viel Ästhetik. Und das ist der Kern des Problems. Die Studierenden bekommen den Architekten als eine genialische Figur vermittelt, die ein anspruchsvolles Gebäude entwirft und sich darin selbst verwirklicht. Dabei schwingt die Vorstellung mit, dass es für das Dasein als Architekt oder Architektin ein besonders großes Talent braucht.
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