Kulturkampf an den Grandes Écoles
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Skandalgeschüttelt: die Sciences Po de Paris Bild: MICHAEL KAMBER/The New York Time
Die Affäre Duhamel erschüttert die französischen Elitehochschulen. Studenten protestieren gegen Korruption in der Führungsebene. Derweil kommt die Reform der Institute nicht voran.
Als sich am Nachmittag des 9. Februars die Meldung vom Rücktritt des Hochschulpräsidenten Frédéric Mion durch die Flure der Sciences Po in Paris verbreitete, gab es ein Aufatmen unter den Studenten der Grandes Écoles. Es war ein Rücktritt, der am Ende einer einmonatigen Debatte über Macht und Ohnmacht, sexuelle Übergriffe und ihre Mitwisser stand. Die Verstrickungen der linksintellektuellen Pariser Elite in den Inzestskandal um Olivier Duhamel hat ganz Frankreich aufgeschreckt.
Dass es mit Mion nun ausgerechnet den 51 Jahre alten Shootingstar des französischen Bildungssystems trifft, zeigt, welche Brisanz die Duhamel-Affäre mittlerweile angenommen hat. Ausgelöst wurde die Rücktrittswelle durch die Veröffentlichung des Buches „La Familia Grande“ von Camille Kouchner, in dem diese ihren Stiefvater, den Sozialwissenschaftler Olivier Duhamel, des sexuellen Missbrauchs an seinem Stiefsohn bezichtigt. Die Untersuchung der daraufhin vom Bildungsministerium eingesetzten Kommission zur Aufklärung der Vorwürfe offenbart nun immer mehr, dass auch die Politikhochschule Sciences Po an der Verheimlichung der Affäre beteiligt war.
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