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Interview mit Peter Krah : „Geschäftsmodell Sportstipendiat“

  • -Aktualisiert am

Wer träumt nicht davon, einmal in den USA zu studieren. Und wer möchte dazu nicht ein Stipendium haben? Am Besten ein Sportstipendium. Peter Krah hat für Erfüllung dieser Träume mit Freunden die Firma „scholarbook“ gegründet.

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          Sie vermitteln Sportstipendien in die USA. Wie kamen Sie auf dieses Geschäftsmodell?
          Mein Geschäftspartner Simon Stützel ist selbst ein sehr guter Mittelstreckenläufer, hält aktuell selber ein Sportstipendium an der Queens University of Charlotte, NorthCarolina und verfügt deshalb über viele Kontakte zu zahlreichen College-Coaches in der USA. Die Bojanowski-Brüder Thomas und Stefan sind auf deutscher Seite sehr gut in der Leichtathletik vernetzt und ich habe in an der Columbia University in New York selber Tennis gespielt. So können wir auf beiden Seiten des Atlantiks Nachfrage und Angebotsseite für Sportstipendien bedienen und haben nun eine Antwort auf die Frage der Coaches, warum es in Amerika nicht viel mehr disziplinierte deutsche Sportler gibt? Scholarbook macht es fortan möglich, deutschen Leistungssportlern auf dem Weg zum Sportstipendium professionell zu helfen.


          Ein Stipendium umfasst welche Leistungen?
          Ein Vollsportstipendium deckt die Studiengebühren, die Unterkunft, die Verpflegung und alles, was zum Leistungssport gehört, ab: hauptberuflicher Trainerstab, Physiotherapeuten, An- und Abreise zu Wettkämpfen sowie Turnieren, Ausrüstung etc.


          Was versprechen sich US-Universitäten von deutschen
          Studenten?

          Deutsche Studenten haben in den Köpfen der Coaches ein sehr gutes Bild. Wir sind sehr diszipliniert, erscheinen pünktlich zur Vorlesung und zum Training und sprechen bereits sehr gutes Englisch, weshalb wir selten Probleme haben, zumindest gute Leistungen an den amerikanischen Universitäten zu erzielen.


          Vermarkten Sie Ihre Stipendiaten nach Rückkehr in den Profisport?
          Definitiv! Gerade im Golf helfen wir sehr vielen deutschen Nachwuchstalenten und möchten diesen auch nach Rückkehr aus den USA helfen, sich mit der Hilfe von Sponsoren voll und ganz auf ihren Sport konzentrieren zu können.


          Die beliebtesten Sportarten unter den Studenten sind?
          In Amerika sind die Stadien bei manchem Footballspiel mit bis zu 100 000 Zuschauern gefüllt. Doch auch Schwimmen, Tennis, Leichtathletik, Golf oder Volleyball erfreuen sich größter Beliebtheit unter den Studenten.


          Was ist mit Fußball? Die USA gelten als hochkapitalisiertes Entwicklungsland. Schon mit Jürgen Klinsmann gesprochen?
          Fußballanfragen bekommen wir täglich 2 bis 3. Die Nachfrage ist riesig aus Deutschland. Das Angebot in den USA ebenso. Allerdings ist die Vermittlungsarbeit im Fußball wesentlich aufwändiger, da sie keine Referenzleistungen haben wie beispielsweise eine geschwommene Zeit im
          Schwimmen. Ich habe bereits mit der Stiftung von Jürgen Klinsmann telefoniert. Gut, dass Sie mich daran erinnern, dass ich das Schreiben zu Ende bringen möchte.


          Wobei hilft Ihnen der „Albatros“, Michael Groß?
          Michael Groß hilft uns bei der Auswahl eines Sportlers, dem wir unsere Vermittlungsleistung einmal pro Jahr
          umsonst anbieten möchten. Wir erleben es immer wieder, dass uns Sportler aus Elternhäusern mit weniger kapitalstarken Haushalten ansprechen. Diesen möchten wir mit dem Scholarbook-Scholarship in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Groß eine Antwort geben können. Bewerben kann sich jeder, vollkommen unabhängig von schulischen Leistungen und der finanziellen Situation der Eltern - wo gibt es das schon?


          Was sind die nächsten Schritte, um scholarbook groß zu machen?
          Aktuell befinden wir uns im Aufbau einer französischsprachigen Internetpräsenz und haben bereits einen starken Partner und mittlerweile Freund für Frankreich gewinnen können, der ab dem Sommer französischen Sportlern helfen wird. Zudem können wir fortan auch Sportlern ohne Abitur zu einem Sportstipendium und Studium in Amerika verhelfen. Mit Hilfe so genannter Junior Colleges und unserer Hilfe über www.scholarjunior.net ist dies insbesonderefür Fußballer eine einmalige Gelegenheit. Auch der polnische Markt interessiert uns.

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