Studie stellt haufenweise gefälschte Publikationen fest
- -Aktualisiert am
Gefälschte Publikationen unterhöhlen das Vertrauen in die Wissenschaft Bild: Imago
„Fake Science“ mit Künstlicher Intelligenz wird laut einer neuen Studie zum Massenproblem. Die Auswirkungen sind gravierend.
Unsinnige wissenschaftliche Artikel, deren Inhalt erfunden ist, finden immer häufiger Eingang in anerkannte akademische Zeitschriften. Das ergibt eine Studie, die der Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Bernhard Sabel, zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen Emely Knaack und Mirela Bilc sowie in Kooperation mit Gerd Gigerenzer vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin auf dem „elife preprint server“ publiziert hat. Die Studie wird in diesen Tagen in der Fachzeitschrift „Science“ kommentiert.
Sabel und Kollegen haben eine Methode entwickelt, wie Verdachtsfälle solcher Fake-Arbeiten im Bereich der Biomedizin identifiziert werden können, und dadurch eine Schätzung berechnet, wie verbreitet das Problem ist. Demnach sind rund 28 Prozent aller weltweiten Publikationen verdächtig, gefälscht zu sein, davon viele mit Künstlicher Intelligenz verfasst und trotz unsinnigen Inhalts von renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht. „Fake Science hat industrielle Ausmaße angenommen“, beklagt Sabel im Gespräch mit dieser Zeitung: „Es geht um mehr als 300.000 Publikationen im Jahr, und das alleine in der Biomedizin.“
Jetzt 30 Tage kostenfrei testen 2,95 € / Woche
Jetzt kostenfrei Zugang abonnieren?