„Die grüne Biotechnologie ist eine riesige Chance“
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Für eine Gentechnik-Debatte auf dem Stand der Wissenschaft: Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) Bild: Andreas Pein/VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Brauchen wir die grüne Gentechnik, um im Klimawandel die Welt zu ernähren? Ein Gespräch mit Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger über den Nutzen der Biotechnologie für die nachhaltige Landwirtschaft.
Frau Ministerin, in Ihrem ersten Amtsjahr durften Sie sich mit Themen wie der Raumtemperatur in deutschen Hochschulgebäuden beschäftigen. Wird 2023 für Sie das Jahr der grünen Biotechnologie?
Es gab und gibt viele Herausforderungen zu bewältigen. Wir haben eine wachsende Weltbevölkerung, Flächenknappheit und einen voranschreitenden Klimawandel. Wir müssen die Klimaanpassung vorantreiben und den Artenschwund bekämpfen. Außerdem müssen wir die Ernährung sichern. Geneditierte Pflanzen können uns bei alledem helfen. Die grüne Biotechnologie ist deshalb eine riesige Chance.
Derzeit gelten in der EU strenge Restriktionen für die Freisetzung genveränderter Pflanzen. Die Gesetze basieren auf dem Wissensstand der Neunzigerjahre, doch die Züchtungstechniken sind heute völlig anders. Die Geneditierung erlaubt präzise Eingriffe ins Erbgut und ist nicht notwendig mit der Einspeisung artfremder DNA verbunden. Vom Europäischen Gerichtshof wurde sie 2018 aber wie klassische Gentechnik eingeordnet. Die EU-Kommission will das Gentechnikrecht dieses Jahr liberalisieren. Warum taugt das alte Recht nicht?
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