Teil 4: Chefs in der Kritik
Führungskräfte teilen gerne aus, aber einige reagieren sehr empfindlich, wenn es um ihre eigene Arbeit geht. Wie man Blender und Egomanen mit den richtigen Fragen in die Enge treibt.
Gewiefte Verhandlungspartner, unehrliche Bewerber, dominante Chefs – die Arbeitswelt steckt voller Fallen. Wie man seine Geschäftspartner entschlüsselt, um am Ende erfolgreich zu sein, verrät der Kriminalist Marco Löw in der F.A.Z.-Video-Serie.
Führungskräfte teilen gerne aus, aber einige reagieren sehr empfindlich, wenn es um ihre eigene Arbeit geht. Wie man Blender und Egomanen mit den richtigen Fragen in die Enge treibt.
In der Kasse fehlt eine Menge Geld, aber der Abteilungsleiter mimt den Ahnungslosen. Wie man die richtige Fragestrategie wählt und worauf man achten muss, um möglichen Lügnern auf die Schliche zu kommen.
Der junge Kollege kommt mit neuen Ideen, die der Chef vom Tisch wischt und auch noch die Kompetenz in Frage stellt. Wie man wütende Attacken kontert und auch bei Killerphrasen sachlich bleibt.
Die Bewerbungsunterlagen sehen hervorragend aus. Aber sagt der Kandidat auch die Wahrheit? Was die Körpersprache verrät und wie man mit kleinen Fallen Betrügern auf die Schliche kommt.
Auf den Volksmund wollte sich Marco Löw nicht verlassen. Weil man Lügen nur im metaphorischen Sinn an den kurzen Beinen erkennt, hat sich der hochgewachsene Bayer lieber sein eigenes System zur Unterscheidung von Dichtung und Wahrheit konstruiert. Während seiner Zeit im Polizeidienst hat Löw, Jahrgang 1975, rund 5000 Vernehmungen geführt. Basierend auf diesen intensiven Erfahrungen, entwickelte er eine komplexe Befragungsmethode, die auf rund 100 kognitiven Indikatoren beruht.
Der gebürtige Rosenheimer behauptet, damit so gut wie jeden Lügner überführen zu können. Seine Kernthese lautet, dass kein Schwindler dauerhaft seine Rhetorik, Mimik und Körpersprache dauerhaft unter Kontrolle haben kann. Während der Kampfsport-Fan sonst gerne auch den direkten Weg zum Ziel wählt, bestehe die Kunst des Verhörs darin, durch scheinbare Nebensächlichkeiten und inhaltliche Schlenker den potentiellen Lügenbold systematisch zu überfordern und ihn an seine Grenzen zu bringen. Verräterische Indizien gebe es dann immer, man müsse sie nur noch erkennen und beurteilen können. Aus dieser Überzeugung heraus quittierte Marco Löw im Jahr 2010 den Staatsdienst und machte sich als Autor, Coach und Redner selbständig. Die Grundzüge seiner Methode hat er in mehreren Sachbüchern aufgeschrieben. Zuletzt erschien 2015 von ihm „Du machst mir nichts vor“ bei Rowohlt.
Marco Löw im Interview über Lüge und Wahrheit im Berufsleben.
Quelle: F.A.Z.
Veröffentlicht: 17.02.2016 05:00 Uhr