Endometriose : „Das Thema Reproduktion kommt im Studium schlicht zu kurz“
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Janine Moyer Bild: privat
Janine Moyer stieß per Zufall auf ihr Promotionsthema. Im Gespräch erklärt sie, warum bisher so wenig zu Endometriose bekannt ist und wieso eine Therapie für die weit verbreitete Krankheit so schwierig ist.
Frau Moyer, Sie haben die Deutsche Science-Slam-Meisterschaft gewonnen – mit einem Thema, das sonst nur wenig Aufmerksamkeit erfährt. Dabei betrifft es viele Frauen: Endometriose, eine schmerzhafte Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut.
Ich konnte das selbst gar nicht glauben. Anfänglich kam ich nicht so gut an, was naturgemäß an meinem Thema liegt. Wenn Sie in den Raum kommen und anfangen, vom Zyklus und der Menstruation zu sprechen, dann ist es erst mal still. Denn diese Themen sind immer noch sehr schambehaftet. Aber nach jedem meiner Auftritte war das Interesse groß, und die Menschen gaben mir tolles Feedback. Da waren übrigens auch Männer dabei, Familienväter zum Beispiel, die sich über Endometriose informieren wollten.
Sie sind Biologin und promovieren am Uniklinikum Essen. Warum haben Sie ausgerechnet die Endometriose zum Thema Ihrer Doktorarbeit gemacht?
Ich bin da so reingestolpert. Ursprünglich wollte ich in die Krebsforschung, habe dann aber festgestellt: Das machen echt viele. Dann habe ich mich umgeschaut und fand den Reproduktionsbereich eigentlich viel spannender. Zumal wir ihn im Biologiestudium höchstens angeschnitten haben. Hier mal ein kurzer Ausflug in den Menstruationszyklus, da ein bisschen Spermienbildung, dann die Entwicklung des Kindes. Das kommt schlicht zu kurz. Dass dann diese Stelle in Essen ausgeschrieben wurde, war ein reiner Zufall, über den ich sehr glücklich bin.
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