Verschuldung : Studienkredit? Nein, danke!
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Studenten sind zögerlich darin, Kredite in Anspruch zu nehmen. Bild: dpa
Die Zahl der abgeschlossenen Studienkredite ist seit 2014 um etwa ein Viertel gesunken. Das hat das Centrum für Hochschulentwicklung mitgeteilt. Die meisten Kredite bewertet es als seriös, vor einigen aber warnt es.
Immer weniger Studenten in Deutschland verschulden sich für ihr Studium. Die Zahl der abgeschlossenen Studienkredite sank von 60.000 im Jahr 2014 um etwa ein Viertel auf 45.000, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Mittwoch in Gütersloh mitteilte.
Auch das durchschnittlich beanspruchte Kreditvolumen etwa beim Marktführer, dem KfW-Studienkredit, war dem aktuellen CHE-Studienkredit-Test zufolge bei 527 Euro von möglichen 650 Euro monatlich bei weitem nicht voll ausgeschöpft.
Studierende verschuldeten sich heute seltener und wenn, dann „nicht Hals über Kopf, sondern umsichtig kalkuliert“, teilte das CHE mit. Offenbar werde von Studenten wieder häufiger nach dem Motto „Kellnern statt Kredit“ beim Studium verfahren.
Die Finanzierungsangebote für Studienkredite würden im CHE-Studienkredit-Test 2017 als durchweg seriös und gut gestaltet bewertet, hieß es. Untersucht wurden 43 Studienkredite, Studiendarlehen und Bildungsfonds in mehreren Bewertungskategorien wie Zugang, Kosten, Risikobegrenzung und Flexibilität. Datenbasis sind Selbstauskünfte der Anbieter.
Das CHE riet interessierten Studenten, neue innovative Angebote zur Studienfinanzierung besonders genau zu prüfen. Etwa Kredite, die nicht von der Bank, sondern über ein Webportal von einzelnen oder mehreren Privatpersonen vermittelt würden. Diese seien im Test nicht erfasst. Unter dem Label „Studienkredit“ werde hier zu teils horrenden Zinssätzen von mehr als zehn Prozent ein Kredit gewährt, der mit den Bedürfnissen eines Studierenden nichts zu tun habe. Gesellschafter des gemeinnützigen CHE sind die Bertelsmann Stiftung und die Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz.