Neue Studie : Arbeitsvermittlung Langzeitarbeitsloser bleibt schwierig
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Für eine bestimmte Gruppe chronisch arbeitsloser Menschen bleibt die Lage trotz guter Konjunktur schwierig. Bild: dpa
Wer langzeitarbeitslos war und dann eine Beschäftigung aufnimmt, verliert den Job häufig im ersten halben Jahr wieder, zeigt eine neue Studie. Auch sonst sieht es für die Klientel wenig rosig aus.
Die dauerhafte Integration von zuvor Langzeitarbeitslosen in den regulären Arbeitsmarkt bleibt schwierig. Fast die Hälfte der vermittelten Beschäftigungen dauere weniger als sechs Monate, zwei Fünftel mindestens zwölf Monate, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg mit. Zudem handele es sich überwiegend um Helfertätigkeiten im Niedriglohnbereich, in dem in Vollzeit nur rund 2000 Euro verdient werden.
Die Zahl der Menschen, die sich in langandauernder Arbeitslosigkeit befinden, ist allerdings insgesamt deutlich zurückgegangen, wie das IAB vor kurzem festgestellt hat. Das ändert nichts daran, dass es eine Gruppe chronisch arbeitsloser Menschen gibt, die schwer zu vermitteln ist und die in der aktuellen Studie näher beleuchtet wurde.
Erwerbslose Arbeitslosengeld-II-Empfänger nehmen pro Jahr etwa eine Million sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse auf, wie es mit Bezug auf eine neue IAB-Studie hieß. In gut der Hälfte der Fälle endeten die Hilfezahlungen mit der Beschäftigungsaufnahme zumindest vorübergehend. In den anderen Fällen reichte das erzielte Einkommen indes nicht aus, um den Hartz-IV-Bezug zu verlassen.
„Bei großen Haushalten ohne andere Einkommensquellen führt auch eine Vollzeitbeschäftigung nicht unbedingt zum Ende des Leistungsbezugs“, erklärten die Forscherinnen Kerstin Bruckmeier und Katrin Hohmeyer. Denn: Vier Fünftel der angetretenen Jobs liegen im Niedriglohnsektor.
Ohne Ausbildung ist es besonders schwer
Für fast die Hälfte der Arbeitslosengeld-II-Empfänger, die einen Job gefunden haben, war das schon mindestens die fünfte Beschäftigungsaufnahme in den vergangenen fünf Jahren. „Besonders schwer haben es Leistungsbezieher ohne abgeschlossene Berufsausbildung, dauerhaft in einer Beschäftigung zu verbleiben“, betonten die Autorinnen.
Die Forscher der zur Bundesagentur für Arbeit gehörenden Forschungsstelle haben stichprobenartig die Arbeitsaufnahmen Langzeitarbeitsloser im Jahr 2013 untersucht. „Man kann davon ausgehen, dass die Ergebnisse mit aktuelleren Daten ähnlich ausfallen würden, weil sich Niveau und Dynamik der Arbeitsaufnahmen kaum verändert haben“, erklärten die Autorinnen.