Das wird man wohl noch sagen dürfen!
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Bei Streit im Büro ist die Wortwahl entscheidend. Bild: Picture Alliance / Photothek
Kollegen beschimpfen, ständig widersprechen, die Gendersprache verweigern: Es gibt viele Möglichkeiten, wie einem die Wortwahl am Arbeitsplatz zum Verhängnis werden kann. Was soll und darf man im Büro eigentlich noch sagen?
Die freitägliche Party im Großraumbüro war ausgelassen, viele Kollegen hatten schon ein Glas zu viel intus, als der Azubi, der sich kürzlich ein Bein gebrochen hatte, auf Krücken in den Raum gehumpelt kam. „Ach, der Behinderte ist hier, los, setz dich, trink ein Bier mit uns!“, rief einer der Mitarbeiter laut. Böse gemeint hatte er das keineswegs, stellte sich später heraus, als der „Behinderte“ sich längst reichlich wortkarg in eine Ecke verzogen hatte. Aber was kumpelhaft und lustig klingen sollte, fand so mancher Kollege kein Stück komisch.
Die Szene, die sich vor einiger Zeit in einem Unternehmen zutrug, das hier ungenannt bleiben soll, hatte keine weiteren Folgen; der Groll war schnell wieder vergessen. In anderen Fällen aber kann die falsche Wortwahl im Arbeitskontext weitreichende Konsequenzen haben. Zwar darf jeder seine Meinung frei äußern, das hat aber dann seine Grenze, wenn es um „rein beleidigende Äußerungen“ oder „erhebliche Ehrverletzungen“ geht, sagt der Arbeitsrechtsanwalt und Juraprofessor Michael Fuhlrott.
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