Wo junge Menschen leben – und arbeiten
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Wohnzimmer oder Arbeitszimmer? Beim Co-Living ist das nicht immer leicht zu beantworten. Bild: Matthias Lüdecke
Co-Working ist schon kein neuer Trend mehr, jetzt ist Co-Living angesagt. Dabei teilen sich Freiberufler nicht nur Büros, sie wohnen, essen und feiern dort auch noch. Wir haben das mal ausprobiert.
Überall Popcornmaschinen, Ohrensessel im Retrostil, aber nagelneu, hochwertige Kaffeeautomaten und dazwischen junge Menschen bei der Arbeit. Das Durchschnittsalter liegt wohl deutlich unter dreißig, ein MacBook ist auf jeden Fall Standardausrüstung. Auf mehr als 7000 Quadratmetern hat der Anbieter „rent24“ in der Potsdamer Straße in Berlin einen riesigen Co-Working-Space mit angrenzendem Co-Living eingerichtet. Das Erste ist längst bekannt, gemeinsames Arbeiten eben. Co-Living hingegen verspricht die Vereinigung von Arbeiten, Wohnen, Leben. Es ist neuer. Höchste Zeit, sich das Ganze mal anzusehen, und zwar einen Tag und eine Nacht lang.
Auf den bunten Sofas und an minimalistischen Schreibtischen sitzen Menschen wie Jakob Jakubov. Der 28-Jährige entwickelt eine App, die Sportler zusammenbringen soll. Für sein Team hat er ein Büro gemietet, zwischendurch entspannen sich alle beim Kickern oder Tischtennis. Die Atmosphäre erinnert mehr an Junggesellenwohnung als an Arbeitsplatz. Zum Paket gehören noch die Kaffee- und Bier-Flatrate, Reinigungskräfte und wöchentliches Frühstück. Für Besprechungen gibt es nicht einfach Räume, sondern „Motto-Spaces“, und so kann man entweder neben Dschungeltapete oder unter den Augen von Comic-Helden den Finanzplan fürs nächste Jahr besprechen.
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