„Die Menschen arbeiten nicht nur für Geld“
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Einträchtig? Vieles ändert sich, wenn Roboter und Mensch immer stärker zusammenarbeiten. Bild: Getty
Die Philosophin Lisa Herzog ist eine der jüngsten deutschen Professorinnen. Ihr Buch „Die Rettung der Arbeit“ provoziert. Ein Gespräch über Geld und Digitalisierung – und Macht und Motivation.
Frau Herzog, sprechen wir über Macht. Sie sprechen sich in Ihrem Buch dafür aus, Hierarchien in der Arbeitswelt stark einzuschränken. Warum?
Das Grundprinzip der Demokratie ist, dass dort, wo ein Individuum oder eine Gruppe Macht über andere hat, dieses Individuum oder diese Gruppe demokratisch Rechenschaft bei der gesamten Gemeinschaft ablegen muss. Instrumentell dient das dazu, dass die Macht nicht missbraucht wird. Aber genauso wichtig ist, dass demokratische Kontrolle Hierarchien damit vereinbar macht, dass wir uns trotzdem als gleichwertige moralische Wesen betrachten. Meine Frage ist, warum wir dieses Prinzip im politischen Bereich anerkennen, im wirtschaftlichen aber nicht. Ich denke, dass wir da sehr stark ein historisches Erbe mitschleppen, das die ganze Welt der Arbeit aus dem privaten Bereich heraus versteht, wo die traditionelle Macht des Hausherrn über Frauen, Kinder und Gesinde herrschte. Davon sollten wir uns verabschieden.
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