Ingenieur mit Lücken in Mathe – geht das?
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Schließt eine Mathe-Schwäche ein Ingenieurstudium kategorisch aus? Bild: Frank Röth
Mathematik ist die Sprache der Ingenieure, aber viele Studienanfänger sprechen sie kaum. Was sich nachholen lässt und wann es problematisch wird.
Ein gutes Abitur schützt nicht vor Unwissenheit – das war bei Frederik Heberle nicht anders als bei unzähligen jungen Leuten zwischen Schulabschluss und Beginn des Studiums. Heberle war ziemlich sicher, dass er Ingenieur werden wollte, er informierte sich – und muss heute, einige Jahre später, zugeben: „Ich habe nach dem Abitur nicht gedacht, dass an der Uni so viel Mathe nötig und dass mein Studium so maschinenbaulastig ist.“ Das sagt er als Student im 7. Semester, Studienrichtung Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik, am Karlsruher Institut für Technologie, kurz: KIT.
Eines jener Kürzel, die in Deutschland für exzellente Ausbildung junger Ingenieure stehen. Heberle, der demnächst seinen Abschluss machen will, hatte – gutes Abi hin oder her – keine idealen Voraussetzungen. In Mathematik, ohne die kein guter Ingenieur vorstellbar ist, war er nicht gerade ein Naturtalent. Am Gymnasium stufte er das Kernfach zum Grundkurs herab, kam auch da eher schlecht als recht über die Runden – und sagt heute trotzdem mit Überzeugung: „Ich bin jetzt froh, so wie es ist.“ Die Frage nämlich, ob eine Mathe-Schwäche – oder wenigstens ein gewisses Mathe-Desinteresse – ein Ingenieurstudium ausschließt, hat er für sich so beantwortet: Nein, das muss nicht sein.
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