Homeoffice-Pflicht läuft aus : Fast jeder Dritte fürchtet Corona-Ansteckung am Arbeitsplatz
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Auch ein Bild der Pandemie: Arbeiten am heimischen Küchentisch Bild: dpa
Die Infektionszahlen sind nach wie vor hoch und auch viele Beschäftigte haben offenbar weiterhin Angst, sich auf der Arbeit anzustecken. Der Wert sei deutlich höher als im Oktober, heißt es von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.
Angesichts hoher Corona-Fallzahlen geht unter Beschäftigten weiter die Sorge vor einer Ansteckung am Arbeitsplatz um. Im Februar gaben 31 Prozent der Arbeitnehmer in einer Umfrage an, sich diesbezüglich Sorgen zu machen, wie die Hans-Böckler-Stiftung des DGB am Dienstag mitteilte. Der Wert ist damit gegenüber den Vormonaten nahezu unverändert und deutlich höher als im Oktober 2021, als dies nur auf 21 Prozent zutraf. Besonders häufig machen sich die Arbeitnehmer Sorgen, die in ihrem Beruf direkten Kontakt zu vielen anderen Menschen haben.
Angesichts hoher Inzidenzen in Schulen und Kindertagesstätten gehören dazu die Beschäftigten im Bereich Soziales, Bildung und Erziehung, von denen zuletzt zwei Drittel (67 Prozent) Sorgen vor einer Ansteckung hatten. Auch im Bereich Gesundheit und Pflege (52 Prozent) sowie den Verkaufsberufen (46 Prozent) gaben dies überdurchschnittlich viele Befragte an.
Die Daten basieren auf einer Umfrage des Portals Lohnspiegel.de, an der sich den Angaben zufolge seit Beginn der Pandemie fast 98.000 Beschäftigte beteiligt haben. Lohnspiegel.de wird vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung wissenschaftlich betreut. „Mit dem Wegfall der Homeoffice-Pflicht zum 20. März steigt das Infektionsrisiko auch für Beschäftigte, die bisher gut geschützt im heimischen Büro gearbeitet haben“, warnte WSI-Expertin Elke Ahlers.
Viele Arbeitgeber hätten im Laufe der Pandemie zwar flexible Regeln zum mobilen Arbeiten eingeführt und wollten diese auch dauerhaft beibehalten. Trotzdem zeichne sich ab, dass die Büroetagen in den kommenden Monaten wieder voller würden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich jüngst besorgt über die wieder steigende Zahl an Corona-Neuinfektionen geäußert. Er verteidigte zwar „maßvolle“ Lockerungsschritte von Bund und Ländern. Die Bürger würden aber sorgloser werden.