Fachkräftemangel : Mehr Männer in die Kitas!
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Männer sind als Erzieher oder Tagesväter eine echte Seltenheit. Bild: Picture-Alliance
In vielen Berufen wird über Frauenquoten diskutiert – bei Erziehern herrscht dagegen Männermangel. Neue Statistiken zeigen: Männer als Tagesväter oder Kita-Personal sind noch immer höchst selten. Das hat Folgen.
Trotz Förderprogrammen sind Männer in deutschen Kindertagesstätten und in der Tagespflege noch immer die Ausnahme. Bundesweit kümmerten sich im Jahr 2018 knapp 36.000 männliche Erzieher um Kita-Kinder – das entspricht einem Anteil von 6,1 Prozent laut Statistischem Bundesamt.
Dem Familienministerium zufolge hat sich die noch niedrige Zahl im Zehn-Jahres-Vergleich (2017 zu 2007) aber immerhin etwa verdreifacht. In der Tagespflege sind deutschlandweit rund 1600 Männer tätig – eine Quote von 3,8 Prozent.
Mit Programmen versuchen Bund und Länder seit Jahren, männlichen Nachwuchs für den Erzieherberuf oder Quereinsteiger zu gewinnen. Nicht nur wegen des Fachkräftemangels würden mehr Männer in Kitas und als Tagesväter gebraucht, heißt es aus dem Ministerium: „Kinder in Kindertageseinrichtungen, in denen nur Frauen beschäftigt sind, nehmen wahr und lernen, dass Erziehung, Betreuung und Bildung – also alles, was „sich kümmern“ bedeutet – Frauenarbeit ist.“
Eine Erzieher-Ausbildung zu machen ist allerdings – nicht nur für Männer - auch aus finanzieller Hinsicht nicht immer attraktiv: Anders als die meisten anderen Ausbildungen dauert eine Erzieherlehre in der Regel insgesamt fünf Jahre. Häufig erhalten die angehenden Erzieher erst im letzten Ausbildungsjahr eine Vergütung. In den anderen Lehrjahren ist dagegen manchmal sogar noch ein Schulgeld zu zahlen.
Mit einer Fachkräfteoffensive will die Bundesregierung daran etwas ändern und die Erzieher-Ausbildung attraktiver machen. Familienministerin Franziska Giffey will den Ländern dafür Hunderte Millionen Euro zahlen und unter anderem die Ausbildung an den Fachschulen künftig vergüten.