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Frauenanteil im Top-Management : Mehr weibliche Vorstände

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Martina Merz führt seit kurzem Thyssen-Krupp. Bild: Reuters

64 Frauen gibt es mittlerweile in den Vorständen börsennotierter deutscher Konzerne. Ihnen sitzen aber nach wie vor zehn Mal so viele männliche Kollegen gegenüber – und einige Branchen bleiben reine Männerdomänen.

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          Der Anteil von Frauen in der Topetage börsennotierter deutscher Unternehmen steigt, und erstmals stehen Managerinnen auch an der Spitze von Dax-Konzernen. Im vergangenen Jahr hat sich einiges getan. Dennoch dominieren Männer weiterhin in der obersten Führungsebene, wie aus einer Auswertung des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht.

          Danach arbeiteten in den 160 Konzernen der Börsenindizes Dax, MDax und SDax zum Stichtag 1. Januar 2020 insgesamt 64 Frauen im Vorstand. Das sind sechs Top-Managerinnen mehr als ein Jahr zuvor. Ihnen sitzen 633 Männer gegenüber.

          Der Frauenanteil in der Topetage sei seit Juli 2015 kontinuierlich gestiegen. Damals habe er bei 5 Prozent gelegen, inzwischen seien es 9,2 Prozent. Allerdings sind die ausschließlich von Männern geführten Unternehmen weiterhin deutlich in der Mehrheit: In 66 Prozent der Vorstandsgremien sitzt den Angaben zufolge keine Frau.

          Keine einzige Frau

          Erhebliche Unterschiede gibt es zwischen großen Konzernen und kleineren börsennotierten Unternehmen. In der obersten Börsenliga haben mehr als drei Viertel der 30 Dax-Unternehmen (77 Prozent) mindestens eine Frau im Vorstand. Im MDax der mittelgroßen Werte sitzt nur in 28 Prozent der Unternehmen mindestens eine Managerin in dem Führungsgremium, im SDax sind es nur 20 Prozent der Unternehmen.

          Bei Dax-Konzernen stehen zudem erstmals Frauen an der Spitze: Jennifer Morgan führt den Softwareriesen SAP seit Oktober als Co-Chefin. Bei Thyssenkrupp wechselte Martina Merz vom Aufsichtsrat auf den Chefsessel im Vorstand – allerdings derzeit nur vorübergehend. „So langsam tut sich etwas in den Vorständen der börsennotierten Unternehmen in Deutschland“, sagte EY-Experte Markus Heinen. Er hofft, dass die Beispiele Schule machen. „Denn es ist höchste Zeit, dass das Tempo, in dem Vorstandsposten mit Frauen besetzt werden, anzieht.“

          Besonders häufig sind den Angaben zufolge Frauen aktuell in den Chefetagen von Telekommunikationsunternehmen anzutreffen, wo ihr Anteil bei 16 Prozent liegt. An zweiter und dritter Stelle folgen die Automobilbranche sowie Transport- und Logistikunternehmen mit jeweils etwa 14 Prozent. Dagegen sitze bei den börsennotierten Energieversorgern und Medienunternehmen keine einzige Frau im Vorstand.

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