Moderne Arbeitswelt : Digitalisierung? Nicht mein Ding!
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Industrie 4.0? Was soll das denn sein, denken sich viele Arbeitnehmer. Bild: dpa
Viele Arbeitnehmer haben keine Ahnung, was sich hinter den Begriffen „Digitalisierung“ und „Industrie 4.0“ verbirgt. Dabei verändert sich die Arbeitswelt so rasant wie nie. Nur ein Problem der älteren Generation?
Die Arbeitswelt verändert sich derzeit rasant: Moderne Roboter und Algorithmen bestimmen zunehmend das Geschehen und verändern damit erheblich die Produktionsabläufe sowie Beschäftigungsfelder. Viele Beschäftigte spüren das zwar, machen sich um die Folgen jedoch noch wenig Gedanken. Einer neuen Umfrage zufolge wissen 56 Prozent der deutschen Arbeitnehmer sogar kaum, was sich hinter den Bezeichnungen Digitalisierung und „Industrie 4.0“ (Vernetzung der Produktion) versteckt. Jeder dritte Befragte räumte ein, noch nie von den Begriffen gehört zu haben.
Lediglich 14 Prozent der befragten Arbeitnehmer gaben an, dass ihr Arbeitgeber schon damit begonnen habe, Digitalisierungs- beziehungsweise Industrie-4.0-Projekte zumindest teilweise umzusetzen. Dabei genießt bei immerhin knapp einem Drittel der Unternehmen der Aufbau eines intelligenten Wertschöpfungsprozesses in der Geschäftsleitung bereits oberste Priorität.
Nicht nur ein Problem der Älteren
Die mögliche Annahme, die zu bewältigenden Veränderungen in der Arbeitswelt wären nur für ältere Mitarbeiter ein Problem und würden sich damit quasi in ein paar Jahren in Luft auflösen, könnte sich übrigens als Irrtum herausstellen. Wie die Studie belegt, ist der Wissensstand zum Thema Digitalisierung nahezu unabhängig vom Alter.
Für die Untersuchung wurden im Auftrag der Personalberatung Rochus Mummert Führungskräfte aus dem Personalbereich sowie rund 1000 Arbeitnehmer befragt. Das Thema ist hoch aktuell - auch weil die Furcht herrscht, dass die Digitalisierung in großem Stil Arbeitsplätze bedrohen könnte. Erst kürzlich hieß es in einer Analysereihe der Deutschen Bank, die Arbeit in den entwickelten Ländern erlebe die markantesten Veränderungen seit Generationen. „Zum ersten Mal seit der industriellen Revolution zerstört neue Technologie mehr Arbeitsplätze, als sie neue mobilisieren kann“, lautete darin der entscheidende Satz.