Ein Hoch auf das Hochdeutsch!
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Wer im Job Hochdeutsch spricht, hat bessere Karrierechancen. Bild: Picture-Alliance
Wer im Beruf Dialekt spricht, gilt mal als niedlich, mal als bemitleidenswert. Zuweilen bildet Dialekt sogar Vertrauen. Doch öfter schadet er sogar der Karriere.
Die erfahrene Lehrerin war unglücklich. Eine Sächsin, unüberhörbar wegen ihres Dialekts, aber angestellt an einer Schule in Stade, Norddeutschland. Es war keine gute Konstellation. Sie habe sich von Schülern wegen ihrer sprachlichen Auffälligkeit gemobbt gefühlt, erzählt Matthias Kirbs. Also sollte er ihr das Sächsisch austreiben. Zumindest für bestimmte Situationen.
Kirbs ist Sprachtrainer, und als der Unterricht mit dieser Kundin vorbei war, habe sie ihm ein Video geschickt, sagt er. Darauf habe sie eine Abschlussrede gehalten, nicht auf Sächsisch, sondern auf Hochdeutsch. Einige Schüler hätten Schilder mit aufmunternden Sätzen darauf hochgehalten. Es sei ihr Dank dafür gewesen, dass ihre Lehrerin noch mal zur Schülerin geworden war. Eine Sprachenschülerin im Fach Hochdeutsch. Diese Geschichte aus Stade ist nicht nur eine Episode aus dem weiten Feld Beruf und Sprache, sondern auch die lange Antwort auf eine kurze Frage: Kann Dialekt Karrieren kaputtmachen?
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