„Rassenlehre“ im Unterricht : Bio-Lehrbuch sorgt in Sachsen für Wirbel
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Bild: Patrick Junker
Wie kam es dazu, dass die „Rassenlehre des Menschen“ Thema in einer sächsischen Oberschule war? Das Kultusministerium macht veraltetes Lehrmaterial verantwortlich – das erstaunlich jung war.
Das sächsische Kultusministerium hat Vorwürfe wegen der Verwendung rassistischen Lehrmaterials an sächsischen Schulen zurückgewiesen. An einer Schule sei ein 20 Jahre altes Heft verwendet worden, das nicht dem neuen Lehrplan entspreche, sagte eine Ministeriumssprecherin am Dienstag auf Anfrage. „Bei 1400 Schulen, über 20.000 Klassen und noch viel mehr Schulbüchern handelt es sich hier um einen bedauerlichen Einzelfall.“
Die Grünen hatten in einer Kleinen Anfrage kritisiert, dass im Biologie-Unterricht an einer Oberschule im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge die „Rassenlehre des Menschen“ Thema war und Aufklärung verlangt. Nach eigenem Bekunden hatten die Grünen Hinweise von Eltern erhalten.
In dem umstrittenen Lehrmaterial für die 10. Klasse sei etwa von „negriden, mongoliden und europäischen Rassenkreisen“ die Rede, hieß es. Verschiedene Medien hatten über den Fall berichtet. Laut Ministerium handelt es sich bei dem Buch um das Themenheft „Naturwissenschaft Biologie, Chemie, Physik - Farben“ aus dem Jahr 1998. Der Schulleiter habe die alten Unterrichtsmaterialien mittlerweile entfernt.