
Ausbildung in der Krise : Master und Meister
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Ein Auszubildender im Metall-Handwerk misst in einem Ausbildungszentrum die Dicke eines Werkstücks. Bild: dpa
Dem deutschen Ausbildungsmarkt steht das nächste schwierige Jahr bevor. Betriebe, Arbeitsagenturen und die Politik müssen bei jungen Menschen mehr Überzeugungsarbeit leisten.
Dem deutschen Ausbildungsmarkt steht das nächste schwierige Jahr bevor. Den Einbruch in der Corona-Pandemie hat er bis heute nicht annähernd aufgeholt – und nun sinken die Bewerberzahlen sogar noch weiter. Für den Fachkräftebedarf der deutschen Wirtschaft verheißt das nichts Gutes. Die Arbeitgeber mahnen zu recht, Deutschland brauche nicht nur Master, sondern auch Meister.
Betriebe, Arbeitsagenturen und die Politik müssen deshalb bei jungen Menschen mehr Überzeugungsarbeit leisten. Sie müssen auf die guten Verdienstmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven etwa im Handwerk hinweisen. Sie müssen wieder mehr Praktika anbieten und so einen Einblick in ihren Alltag ermöglichen. Und ja, sie müssen häufiger Kandidaten eine Chance geben, die sie früher nicht in Betracht gezogen hätten.
Die von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geplante Ausbildungsgarantie dürfte hingegen wenig bringen. Die zentrale Herausforderung ist nicht ein Mangel an Lehrstellen, sondern an Bewerbern. Für sie ist eine duale Ausbildung heute oft schlicht nicht attraktiv genug.