Niemals geht man ganz
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Aus jedem Weggang lässt sich etwas lernen: Gerade kleine Unternehmen können das Trennungsmanagement verbessern. Bild: imago images/agefotostock
Einen Job zu verlassen, ist selten einfach. Dabei profitieren auch Unternehmen davon, wenn sie ihren Mitarbeitern den Abschied so angenehm wie möglich machen.
Als Bastian Stolz vor etwa einem Jahr das Kündigungsschreiben auf den Tisch seines Chefs legte, fühlte es sich nicht an, als ginge er freiwillig. Eher wie ein Rauswurf. Die Geschichte ist voll von verbrannter Erde. Stolz, heute 32 Jahre alt, erzählt sie so: Bei seinem ehemaligen Arbeitgeber, einem kleinen Personaldienstleister in Süddeutschland, sei er als einfacher Bürokaufmann gestartet. Schnell avancierte er zum Kronprinzen des Firmeninhabers. Der bezahlte Bastian Stolz ein berufsbegleitendes Studium und machte ihn zum Prokuristen. „Später stellte er mir in Aussicht, dass er Großes mit mir vorhabe und ich eines Tages, den Laden übernehmen sollte.“ Stolz freute sich und fühlte sich „irgendwie in seiner Schuld. Ich habe ihm viel zu verdanken.“
Aber als mittlerweile zweitwichtigster Mann im Unternehmen begannen Stolz Dinge aufzufallen. „Der Umgang meines Chefs mit einem neuen Mitarbeiter war nicht gut“, erzählt er zum Beispiel. „Und als Corona kam, gerieten wir richtig aneinander.“ Die Belegschaft war sich einig, dass sie ohne große Probleme aus dem Homeoffice arbeiten könnte. „Aber mein früherer Chef war da völlig vom alten Schlag. Der dachte, wer zu Hause ist, der liegt auf dem Sofa und schaut Netflix.“
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