
Immobilien-Schnäppchen
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Begehrter Mietraum: 50 Quadratmeter-Wohnung von Vonovia in Bochum Bild: dpa
Die Welt an den Aktienmärkten ist rauher geworden. Doch gerade am deutschen Aktienmarkt gibt es nun günstig bewertete Perlen zu finden.
Gerade wird ja angeblich alles teurer. Man schaue nur auf die Inflationsrate. Mehr als 7 Prozent! Gerade am Immobilienmarkt wird vieles unerschwinglich, zumal die Finanzierung auch noch deutlich teurer wird seit der Zinswende. Doch wer genau hinschaut, der findet aktuell auch einige Schnäppchen. Denn die Zinswende, der Krieg in der Ukraine und die Kapriolen an den Rohstoffmärkten macht die Anleger nervös. Anleihen werden billiger, aber vor allem auch Aktien.
Und es sind längst nicht nur die vorher hochgejubelten Tech-Werte, die nun arge Schrammen bekommen. Und es sind auch nicht nur die konjunktursensiblen Aktien, die aus Angst vor einer mindestens holprigen weltwirtschaftlichen Wegstrecke einknicken. Es sind auch Aktien mit einem ganz soliden, ziemlich zukunftsfesten Geschäftsmodell: die deutschen Wohnimmobilienvermieter.
So ist der Vonovia-Aktienkurs von seinen Hochs um 58 Euro auf 34 Euro abgesackt. Auch LEG Immobilien, TAG Immobilien oder Grand City Properties sind in den Kursen deutlich gesunken. Dabei ist das Geschäftsmodell der Wohnungsvermietung stabil, die Erträge fließen verlässlich, unabhängig von Krieg und Konjunktur. Die gestiegenen Zinsen machen den Unternehmen zwar zu schaffen. Das verteuert die Finanzierung neuer Wohnungskäufe.
Doch im historischen Vergleich sind die Zinsen immer noch billig. Aber auch die Kosten für die Sanierung von Wohnungen sind gestiegen und können nicht immer vollumfänglich durch höhere Mieten wieder vereinnahmt werden. Der politische Gegenwind ist zudem schärfer geworden. Das Geschäftsmodell ist aber weiterhin einträglich, wie gerade die Geschäftszahlen von Vonovia wieder gezeigt haben.
Wer sich daher die Bewertungen der deutschen Wohnimmobilienaktien anschaut, sieht günstige Kurs-Gewinn-Verhältnisse von knapp über zehn, hohe Dividendenrenditen von fünf Prozent und solide Geschäftsmodelle. Das sind Immobilien-Schnäppchen, die in einem ruckeligen Kapitalmarktumfeld ihren Charme haben dürften.