Zecken : Schutzmittel sind meistens wirkungslos
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Einheimischen und Touristen, die sich in den gefährdeten Zecken-Regionen viel im Freien aufhalten, wird von Experten dringend zur Schutzimpfung geraten.
Zecken, die den gefährlichen Virus der Hirnhautentzündung Frühsommer-Meningoencephalitis übertragen, gibt es in Deutschland vor allem in Baden-Württemberg, Bayern und im hessischen Odenwald.
Einheimischen und Touristen, die sich in diesen Regionen viel im Freien aufhalten, wird von Experten dringend zur Schutzimpfung geraten. Diese werde im Inland von den Krankenkassen übernommen. Wer allerdings in ausländische Zeckengebiete fährt, muss sich auf eigene Kosten schützen. Riskante Regionen finden sich in Österreich, Russland, Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Südschweden, Slowenien, Albanien und den baltischen Ländern.
Wirkungslose Schutzmittel
Die meisten Schutzmittel sind allerdings weitgehend wirkungslos. Die Stiftung Warentest untersuchte 18 Mittel gegen Zecken. Nur vier schützen wirkungsvoll vor deren Stichen. Zehn Mittel erhielten die Note Mangelhaft: Neun hätten gar keine Wirkung oder schützten nur sehr kurze Zeit. Die Versprechungen der meisten Hersteller treffen selten zu. Besonders aufschlussreich war die Abbildung auf einer Verpackung: Dort ist anstelle einer Zecke eine Blattlaus abgebildet.
Feste Kleidung
Einen absoluten Schutz vor Zeckenstichen bietet aber auch das wirksamste Mittel nicht. Feste Kleidung und auch erhöhte Aufmerksamkeit sind notwendig, besonders in Gebieten in denen Zecken die Frühsommer-Meningoenzephalitis übertragen. Wenn sich eine Zecke auf dem Körper eingenistet hat, sollte man sie mit einer Pinzette herausdrehen. Die Drehrichtung ist egal. Auf keinen Fall Wachs, Nagellack oder Ähnliches auf die Tiere tupfen, weil sie dann die Erreger vermehrt ausstoßen.
Impfung nach Biss
Auch wenn nur ein kleiner Teil der Zecken überhaupt die Viren übertragen, empfehlen Ärzte Ungeimpften nach Zeckenbiss eine Impfung innerhalb von maximal 96 Stunden. Durch die Impfung mit dem Antikörperpräparat kann der Ausbruch der Erkrankung verhindert werden. Bei Kindern unter 14 Jahren ist diese Impfung allerdings nicht erlaubt.