„Die Religion kann eine Falle sein“
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Operieren oder nicht? Manchmal spielen bei gesundheitlichen Entscheidungen religiöse Überzeugungen eine große Rolle. Bild: Alamy Stock Photo
Manche Gläubige negieren wissenschaftliche Erkenntnisse. Eine Medizinethikerin erklärt, welche Konflikte das bringt, wo der Glaube im Leid helfen kann und wie man Patienten hilft, denen die Vorstellung eines strafenden Gottes zur Last wird.
Frau Brauer, Sie sind Philosophin und beschäftigen sich mit dem Thema Religion und Medizin. Ist das ein Spannungsfeld, das zu Konflikten führt?
Nicht unbedingt, aber es kommt vor. Zum Beispiel, wenn aus religiöser Überzeugung heraus Eingriffe an Kindern durchgeführt werden sollen, die medizinisch nicht erforderlich sind, oder wenn Maßnahmen verweigert werden, die aber medizinisch notwendig sind. Wenn Zeugen Jehovas beispielsweise eine Transfusion ablehnen, bringen sie womöglich den behandelnden Arzt in einen Konflikt.
Ist es Konsens unter Medizinethikern, dass dieser Wunsch von Zeugen Jehovas – zumindest bei Erwachsenen – respektiert wird?
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