Wasserknappheit : Engländer sollen wegen Dürre nicht mehr baden
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Der durchschnittliche Wasserverbrauch liegt in England bei rund 150 Litern je Einwohner je Tag Bild: ddp
Die Briten müssen Wasser sparen. Falls es in den nächsten Wochen nicht stark regnet, drohen sogar Rationierungsmaßnahmen. Einige Flüsse und Reservoirs sind schon jetzt auf dem niedrigsten Stand seit 1976.
In der Mitte und im Südosten Englands sind einige Grafschaften offiziell zu Dürregebieten erklärt worden; auch London und den Gegenden im Themsetal drohen Rationierungen wegen Wasserknappheit, falls es in den nächsten Wochen und Monaten nicht stark regnet. Die britische Umweltministerin Spelman rief die Bevölkerung dazu auf, jetzt mit dem Wassersparen zu beginnen, auf Wannenbäder zu verzichten und die Zeit unter der Dusche auf vier Minuten zu begrenzen. Der durchschnittliche Wasserverbrauch liege gegenwärtig in England bei rund 150 Litern je Einwohner je Tag; diese Menge könne durch sorgsameren Umgang mit Wasser in den Privathaushalten um rund 20 Liter je Tag gesenkt werden. In Deutschland liegt der Wert bei 126 Liter.
Eine absehbare Trockenheitskrise
Nach Meldungen von Landwirtschafts- und Wetterbehörden sind die Wasserstände in einigen Flüssen und Reservoirs jetzt schon auf niedrigere Pegel gesunken, als sie im Sommer 1976 gemessen wurden, dem Sommer mit der bislang schlimmsten Trockenheit in Großbritannien. Das Ministerium rechnet damit, dass in den nächsten Wochen weitere Regionen im Süden Englands von der anhaltenden Wasserknappheit erfasst werden könnten: Jedermann sei aufgerufen, durch sparsamen Umgang mit Wasser die Situation zu entspannen.
Im Themsetal stellten die Wasserbetriebe die längste Trockenperiode seit 90 Jahren fest. Während die Bauernverbände die Regierung dazu aufriefen, sie solle Sondergenehmigungen erteilen, um zusätzliches Wasser aus Flüssen für die Bewässerung ableiten zu dürfen, warfen Umweltverbände der Regierung vor, sie habe auf die absehbare Trockenheitskrise zu langsam reagiert. Der Wasserversorger Themse-Wasser teilte mit, er werde alles tun, um sicherzustellen, dass die Wasserknappheit die Olympischen Spiele nicht gefährde, die Ende Juli in London beginnen. So könnten die Spiele etwa von Rationierungsmaßnahmen ausgenommen werden, die bei Stufe 3 einer herrschenden Trockenheit verlangen, das öffentliche Schwimmbäder nicht mehr aufgefüllt und Sportplätze nicht länger bewässert werden dürfen. Die erste Stufe an Rationierungsmaßnahmen sieht das Verbot für Privatleute vor, ihren Fahrzeuge zu waschen und Gärten zu wässern.