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Bis 18 Jahre : Utah will Zugang Minderjähriger zu sozialen Netzwerken einschränken

  • Aktualisiert am

Utah beschränkt für Minderjährige den Zugang zu Social Media (Symbolbild). Bild: dpa

Sperrzeiten über Nacht, Zustimmung durch die Eltern: Der US-Bundesstaat Utah will die „Krise der psychischen Gesundheit“ unter amerikanischen Jugendlichen bekämpfen und junge Nutzer vor Mobbing schützen.

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          Der US-Bundesstaat Utah will den Zugang Minderjähriger zu sozialen Netzwerken stark einschränken. Der Gouverneur des Bundesstaates, Spencer Cox, unterzeichnete am Donnerstag ein entsprechendes Gesetz. Es sieht unter anderem vor, dass Social-Media-Unternehmen das Alter eines Einwohners von Utah überprüfen müssen, bevor dieser ein Konto eröffnen kann. Das gilt für alle Personen unter 18 Jahren.

          Außerdem verlangt das Gesetz die Zustimmung eines Elternteils oder Erziehungsberechtigten, wenn Jugendliche einen Account eröffnen möchten. „Dies ist der erste Gesetzentwurf dieser Art in den Vereinigten Staaten. Utah ist bei diesem Vorhaben führend“, sagte Cox. Die „New York Times“ schreibt, dass die neue Maßnahme die sozialen Netzwerke auch verpflichte, den Eltern Zugang zu den Beiträgen, Nachrichten und Antworten ihrer Kinder gewähren.

          Das Gesetz soll im nächsten Jahr in Kraft treten. Es sieht unter bestimmten Bedingungen außerdem eine Sperrzeit für die Nutzung sozialer Medien zwischen 22.30 Uhr bis 6.30 Uhr vor. Auch bestimmte Werbung soll eingeschränkt werden.

          Die „New York Times“ zitiert den Republikaner und Senator Michael K. McKell aus Utah mit den Worten, dass mit der Regelung die „Krise der psychischen Gesundheit“ unter amerikanischen Jugendlichen bekämpft sowie jüngere Nutzer vor Mobbing und sexueller Ausbeutung geschützt werden sollen. Er hatte den Gesetzentwurf eingebracht.

          Tiktok im Fokus der Amerikaner

          Es ist sehr wahrscheinlich, dass betroffene Unternehmen vor Gericht gegen die Regelung vorgehen werden. Gouverneur Cox hat das Gesetz unter anderem damit begründet, dass die Nutzung sozialer Plattformen bei Jugendlichen zu psychischen Problemen führen könne.

          Unterdessen stand am Donnerstag in den USA besonders die Kurzvideo-App Tiktok im Fokus. Tiktok-Chef Shou Zi Chew sagte bei einer Anhörung im Kongress aus und versuchte, Sorgen über chinesische Spionage und Einflussnahme zu zerstreuen. Tiktok steht zunehmend unter politischem Druck, weil die Plattform zu dem aus China stammenden Bytedance-Konzern gehört. Der Dienst ist mit mehr als einer Milliarde Nutzer auf der ganzen Welt die einzige auch im Westen erfolgreiche Online-Plattform, die nicht aus den USA stammt.

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