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Ein Orkan nach dem anderen : Zugausfälle im Norden, umgestürzte Bäume, kein Strom

  • Aktualisiert am

Einsatzkräfte der Feuerwehr räumen in Kirchhundem im Sauerland einen durch den Sturm umgestürzten Baum von der Straße. Bild: dpa

Das Sturmtief „Ylenia“ legt am frühen Donnerstagmorgen Teile Deutschlands lahm. Die Bahn stellt den Zugverkehr im Norden und im Nordosten ein, punktuell sind die Menschen ohne Strom. In Niedersachsen kommt ein Mann ums Leben.

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          Das Sturmtief „Ylenia“ hat zunächst vor allem den Norden und Osten Deutschlands getroffen. Die Feuerwehren und Polizeileitstellen berichteten am frühen Donnerstagmorgen von zahlreichen Einsätzen, größere Schäden blieben vorerst aber aus. Zuvor hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach für Mittwochabend bis Donnerstagabend Unwetterwarnungen hauptsächlich für die nördliche Hälfte des Landes herausgegeben. Am frühen Donnerstagmorgen teilte der DWD auf Twitter mit, dass der Schwerpunkt der Gewitter mittlerweile zwischen Nordhessen, Sachsen und dem südlichen Brandenburg liegt.

          Die Deutsche Bahn hat den Fernverkehr in mehreren Bundesländern, darunter in Berlin und Brandenburg, eingestellt. Bis in die Mittagsstunden seien keine Fernzüge im Einsatz, teilte die Bahn am Donnerstagmorgen mit. Auch im Regionalverkehr komme es zu Zugausfällen und Verspätungen. Wegen des noch andauernden Sturms sei mit weiteren Störungen zu rechnen. Das aktuelle Sturmtief beeinträchtige den Zugverkehr in Berlin und Brandenburg stark, sagte ein Bahnsprecher. „Bäume sind auf Gleise und Oberleitungen gefallen, wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Störungen zu beseitigen.“ Auch in Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen gab es laut Bahn Zugausfälle und Verspätungen aufgrund von Unwettern. Auf ihrer Webseite informiert die Bahn alle Reisenden über die aktuelle Lage.  Zudem steht die kostenlose Hotline unter 08000-99 66 33 zur Verfügung.

          In Niedersachsen wurde ein Autofahrer von einem umstürzenden Baum erschlagen. Wie die Polizei in Lüneburg am Donnerstag mitteilte, ereignete sich der Unfall auf einer Landstraße bei Bad Bevensen. Die Eiche stürzte demnach auf das Auto des 37-Jährigen.

          Zwischen Montabaur und Koblenz in Rheinland-Pfalz stürzte laut Polizeiangaben ein Baum auf einen fahrenden Transporter. Der Fahrer blieb dabei unverletzt. In Südhessen meldete die Polizei in den frühen Morgenstunden „vermehrt“ Anrufe über Sturmschäden. Auf zahlreichen Straßen lagen demnach Bäume. Die Feuerwehren, Straßenmeistereien und Polizei waren im Einsatz. 

          „Sturm ist, wenn die Schafe keine Locken mehr haben“, heißt es oft in Ostfriesland. Die Polizei im äußersten Nordwesten Niedersachsens hat am Donnerstag aber noch mit einem anderen Tier vor den Gefahren durch Orkantief „Ylenia“ gewarnt. Auf Twitter veröffentlichte die Polizeiinspektion Emden/Leer eine Bildmontage von einer Kuh, die über einen Deich und eine ostfriesische Landschaft hinwegfliegt. 

          Gemeint ist: Es stürmt in Ostfriesland und Autofahrerinnen und Autofahrer sollten vorsichtig fahren. Auf Nachfrage gab eine Polizeisprecherin aber Entwarnung: „Nein, umherfliegende Kühe hatten wir noch nicht.“ Auch Verletzte habe es infolge des Sturmes bislang nicht im Bereich der Polizeiinspektion gegeben. Mit dem Bild habe man lediglich die Kraft des Sturmes auf humorvolle Weise veranschaulichen wollen.

          Zehntausende Stromausfälle

          In Bayern hat das Sturmtief bei Tausenden Haushalten den Strom ausfallen lassen. Alleine der größte Stromnetzbetreiber des Freistaats, Bayernwerk Netz, verzeichnete 10.000 Betroffene, wie ein Sprecher am Donnerstagmorgen sagte. Meist wurde die Versorgung demnach schnell wieder hergestellt. Ursache für die Ausfälle seien häufig auf Leitungen gestürzte Bäume. Wie lange es dauere, den Strom wiederherzustellen, hänge vom konkreten Schaden ab. Unter anderem komme es darauf an, ob man die beschädigte Leitung durch veränderte Schaltungen im Netz umgehen könne.

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