Von seinem Leben ist nicht viel übrig
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Am Grab des Sohns: Mursalin Masrur Bild: Stefanie Glinski
Mursalin Masrur hat bei dem Beben in Afghanistan seinen Sohn und sein Haus verloren. Seine Frau weiß noch nichts davon, sie liegt verletzt im Krankenhaus in Kabul. Wie soll es weitergehen?
Mitten in der Nacht klingelte das Handy. Sorgen solle er sich nicht machen, so die Stimme seines Onkels, die durch das Rauschen der schlechten Verbindung drang. Aber Mursalin Masrur solle so schnell wie möglich nach Hause kommen. Ein kleines Erdbeben habe es gegeben, nichts Schlimmes. Ein weiteres kurzes Rauschen am anderen Ende, dann Stille.
Auch bei Mursalin Masrur, der als Lehrer an einer Koranschule in der afghanischen Provinz Khost arbeitet, hatten die Wände kurz gewackelt. Beunruhigend schien es nicht. Erst der Anruf machte ihn nervös. Er überlegte nicht lange: Geld, Handy, den langen Schal, den Männer in Afghanistan gerne über die Schulter werfen – und schon war er unterwegs.
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