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Rund 20.000 Hektar zerstört : Heftige Waldbrände auf Sardinien wüten weiter

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Ein Hubschrauber wirft Wasser ab, um die Flammen zu löschen. Knapp 400 Menschen mussten auf der italienischen Urlaubsinsel Sardinien vor den Bränden in Sicherheit gebracht werden. Bild: dpa

In der sardinischen Provinz Oristano wüten seit dem Wochenende heftige Waldbrände. Mehr als 20.000 Hektar Wald, Olivenhaine und Felder wurden bereits zerstört. Für die Urlaubsinsel wurde der Notstand ausgerufen.

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          Im Westen der italienischen Urlaubsinsel Sardinien wüten weiter heftige Waldbrände. Sieben Löschflugzeuge, 13 Hubschrauber und 7500 Helfer waren am Montag im Einsatz, um die Brände in der Provinz Oristano einzudämmen. Die Einsatzkräfte befürchten eine Ausbreitung der Flammen auf weitere Gebiete, wenn der Nordwind Mistral einsetzt. Die Katastrophenschutzbehörde teilte mit, die Gefahr sei weiterhin „extrem“ groß.

          Das Feuer war am Wochenende, angefacht durch den Südwind Scirocco und die seit Wochen anhaltende Dürre, ausgebrochen. Die sardischen Behörden hatten den Notstand ausgerufen, bereits am Sonntag hatten die Brände mehr als 20.000 Hektar Wald, Olivenhaine und Felder zerstört.

          Rund 1200 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, berichtete der Sender Rai News am Sonntag. Auch verängstigte Touristen seien aus dem Küstenort Porto Alabe geflohen, wo auch eine Pflegeeinrichtung habe evakuiert werden müssen.

          „Es ist eine totale Katastrophe“

          Zahlreiche Landwirte konnten ihre Ziegen, Schafe und Esel nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen. In der Ortschaft Cuglieri gelang der Rentnerin Paola Messana im letzten Moment die Flucht aus ihrem Olivenhain. „Ich bin die letzten 300 Meter durch die Flammen gelaufen“, sagte sie telefonisch der Nachrichtenagentur AFP. In diesem Jahr werde die Olivenernte nun ausfallen. „Dieses Gebiet ist die Region Sardiniens, die das beste Olivenöl produziert, es ist eine totale Katastrophe“.

          „Es ist noch nicht möglich, den Schaden abzuschätzen, der durch die immer noch andauernden Brände in der Gegend von Oristano entstanden ist, aber es ist eine beispiellose Katastrophe“, sagte Regionalpräsident Christian Solinas.

          Solinas fügte hinzu, er habe Italiens Ministerpräsident Mario Draghi darum gebeten, einen Teil der Mittel, die für den Wiederaufbauplan nach der Corona-Pandemie vorgesehen sind, für die Wiederaufforstung der vom Feuer verwüsteten Gebiete verwenden zu dürfen.

          Italiens Außenminister Luigi Di Maio bat im Onlinedienst Facebook um Hilfe aus anderen europäischen Staaten bei der Brandbekämpfung. Frankreich und Griechenland entsandten je zwei Löschflugzeuge, die im Rahmen des europäischen Katastrophenschutzverfahrens die italienischen Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten unterstützen.

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