Tsunami-Gefahr : Erdbeben erschüttert indonesische Insel Sulawesi
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Indonesien wird immer wieder von bedrohlichen Erdstößen heimgesucht Bild: picture-alliance/ dpa/dpaweb
Ein starkes Erdbeben hat am Sonntag die indonesische Insel Sulawesi erschüttert. Das Epizentrum lag südöstlich von Manado am Nordende der Insel. Eine sofort ausgegebene Tsunami-Warnung erwies sich jedoch als unbegründet.
Ein starkes Erdbeben 185 Kilometer vor der indonesischen Küste hat am Sonntag Panik ausgelöst. In der Provinzhauptstadt Manado im Norden der Insel Sulawesi rannten die Menschen aus den Häusern und an der Küste in höher gelegene Gegenden, ehe die indonesische Behörde für Meteorologie und Geophysik nach zwei Stunden Entwarnung gab: Die Tsunami-Gefahr sei vorüber, und die Menschen sollten Ruhe bewahren, hieß es. Außer einigen Rissen in Wänden wurden zunächst keine Schäden gemeldet.
Indonesischen Angaben zufolge erreichte das Beben die Stärke 6,5. Die Experten der US-Geologiebehörde registrierten dagegen 7,3, und das Tsuami-Warnzentrum auf Hawaii sogar 7,6. Ein Nachbeben der Stärke 5,5 erschütterte die Gegend eine Stunde später.
Das Beben geschah am Abend um 20.27 Uhr (12.27 MEZ). „Einwohner und Angestellte eines Einkaufszentrums rannten in Panik auf die Straße“, berichtete ein Einwohner von Manado der Radiostation Elshinta. Die Stadt rund 2100 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Jakarta hat etwa eine halbe Million Einwohner. Nach Angaben des Online-Nachrichtendienstes detik.com fiel auf dem Marktplatz der Stadt ein Mann aus dem zweiten Stock eines Gebäudes. Im Bezirk Bitung an der Ostküste der Insel rannten die Menschen, die in Strandnähe wohnten, aus Angst vor einem Tsunami landeinwärts.
Häufig von Erdbeben erschüttert
Indonesien liegt in einer Region, in der es häufig zu Erdbeben kommt. Im Juli hatte ein starkes Beben im Westen der indonesischen Insel Java eine vier Meter hohe Flutwelle ausgelöst, die rund 600 Menschen in den Tod riss. Ende Mai war die Stadt Yogyakarta im Süden Javas von einem Beben der Stärke 6,2 heimgesucht worden. Rund 6000 Menschen kamen dort ums Leben, 130.000 Häuser wurden zerstört.
Am 26. Dezember 2004 hatten Tsunami-Flutwellen in Südostasien, die von einem derartigen Erdbeben im Indischen Ozean ausgelöst wurden, rund 220.000 Menschen in den Tod gerissen. Am schwersten betroffen war die indonesische Halbinsel Aceh.