Flut in Indien und Bangladesch : Betroffene brauchen Trinkwasser und Nahrungsmittel
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Indische Armeeangehörige retten von der Flut betroffene Dorfbewohner auf einem Boot im Dorf Jalimura. Bild: dpa
Schwere Regenfälle haben in Indien und Bangladesch zu heftigen Überschwemmungen geführt. Dutzende Menschen sind ums Leben gekommen. Andere harren in überfüllten Notlagern aus.
In Indien und Bangladesch warten infolge heftiger Überschwemmungen Millionen Menschen auf frisches Trinkwasser und Nahrungsmittel. Ein besonders schwerer Monsun hat ganze Dörfer und Orte unter Wasser gesetzt. Im nordostindischen Bundesstaat Assam mussten viele Anwohner ihre Häuser zurücklassen, nachdem dort der Brahmaputra über die Ufer getreten war, einer der größten Flüsse Asiens.
Tausende Gebäude sind in den Fluten untergegangen, grüne Reisfelder haben sich in Matschwüsten verwandelt, Schulen und Krankenhäuser wurden von braunem Wasser überschwemmt. Dutzende Menschen sind in den Fluten ums Leben gekommen. Allein in Assam soll es nach indischen Medienberichten 73 Todesopfer geben. Doch die Einschätzung der Lage ist schwierig, da viele Gebiete zur Zeit noch nicht zugänglich sind. Weitere Tote gab es infolge von Erdrutschen und Blitzeinschlägen.
Auswirkungen des Klimawandels
Insgesamt sollen in Nordostindien 4,5 Millionen Menschen von den Folgen der Flut betroffen sein. Nun sammeln sich die Flutopfer in überfüllten Notlagern. Die indische Armee hilft bei den Rettungsarbeiten. Die Anwohner sind in Booten und selbst gebauten Flößen unterwegs. In den unzugänglichen Gebieten warfen die Rettungskräfte Hilfspakete ab. Im Nachbarland Bangladesch führten die schweren Regenfälle ebenfalls dazu, dass sich Flüsse in reißende Ströme verwandeln. In Sylhet an der Grenze zu Indien wird von der bisher schwersten Überschwemmung in der Geschichte gesprochen. Manche Gebiete stehen zu mehr als 90 Prozent unter Wasser. Zigtausende Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht.
In Bangladesch sind nach Angaben von UNICEF nun vier Millionen Menschen auf unmittelbare Unterstützung angewiesen, davon 1,6 Millionen Kinder. „Die Kinder brauchen dringend sauberes Wasser“, sagte Sheldon Yett von der Kinderhilfsorganisation der Vereinten Nationen. Krankheiten müssten verhindert werden. Die Organisation will Spenden in Höhe von 2,5 Millionen Dollar zur Soforthilfe einsammeln. Bangladesch gehört zu den Ländern, die besonders mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben. Große Gebiete liegen nur knapp über dem Meeresspiegel. Laut Weltbank könnte bis 2050 jeder siebte Bürger gezwungen sein, wegen des Klimawandels seine Heimat zu verlassen.
Ministerpräsidentin Sheikh Hasina überflog am Dienstag das Katastrophengebiet mit einem Hubschrauber. Überschwemmungen wie diese seien für Bangladesch „nichts Neues“, sagte die Regierungschefin laut der Zeitung „The Daily Star“. Das Land müsse mit derartigen Naturkatastrophen leben. Sie versprach schnelle Hilfe für die Flutgebiete.