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Nach Explosion in Stuttgart : 85-Jährige unter den Trümmern von Wohnhaus tot aufgefunden

  • Aktualisiert am

An der Unglücksstelle in Stuttgart West löschen Feuerwehrleute den Brand. Bild: dpa

In der Nacht zum Montag ist ein Stuttgarter Wohnhaus nach einer Explosion teilweise eingestürzt. Mehrere Menschen wurden verletzt. Für eine Frau endet das Unglück tödlich.

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          Erst mit der Morgendämmerung ist das ganze Ausmaß der Zerstörung zu sehen: Die eine Hälfte eines Wohnhauses gibt es nicht mehr. Sie ist durch eine Explosion weggerissen, überall liegt Schutt, Trümmerteile sind rundum verteilt. Vor dem Haus ein ausgebranntes Fahrzeugwrack. Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen in diesem Wohngebiet im Stuttgarter Westen. Mehrere Menschen werden verletzt. Eine 85 Jahre alte Frau wird den ganzen Tag verzweifelt gesucht – am Abend wird dann eine Leiche aus den Trümmern geborgen. Mutmaßlich handele es sich dabei um die Vermisste, teilte die Polizei mit.

          Um 3.00 Uhr morgens explodierte in der Stuttgarter Köllestraße ein Gebäude. Teile davon stürzten ein. Eine Familie mit zwei Kindern, die in dem zerstörten Haus gewohnt hatte, wurde zum Glück nur leicht verletzt, sagte eine Polizeisprecherin. Der 56 Jahre alte Vater, seine ein Jahr jüngere Frau sowie ihr elf Jahre alter Sohn und die 13 Jahre alte Tochter konnten sich nach Angaben der Feuerwehr selbst aus dem Haus retten.

          Suche mit schwerem Gerät

          Die 85-Jährige wurde hingegen bis zum Abend gesucht. Einsatzkräfte arbeiteten sich mit schwerem Gerät vorsichtig durch die Trümmer, wie ein Feuerwehrsprecher berichtete. Auch Leichenspürhunde waren vor Ort. Die Suche nach der Frau hätte oberste Priorität, ergänzte die Sprecherin der Polizei. Gegen 18.30 Uhr dann Gewissheit: Ein Mensch ist bei der Explosion ums Leben gekommen.

          Nach einer Explosion in einem Wohnhaus in Stuttgart sind Teile des Gebäudes eingestürzt.
          Nach einer Explosion in einem Wohnhaus in Stuttgart sind Teile des Gebäudes eingestürzt. : Bild: dpa

          Der rechte Teil des Gebäudes sei komplett zerstört, der linke stark beschädigt worden, sagte ein Polizeisprecher. Die umliegenden Häuser wurden teilweise evakuiert. Rund 60 Bewohnerinnen und Bewohner konnten nach einiger Zeit wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Am späten Nachmittag machte sich auch Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) am Unglücksort ein Bild von der Lage. Er dankte den Einsatzkräften „von Herzen“ und wünschte den Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung. „Und selbstverständlich hoffen wir alle hier mit Blick auf die vermisste Person noch auf ein Wunder“, sagte Strobl.

          Offizielle Angaben zur Ursache der Explosion gab es zunächst nicht. Vermutlich war eine Gasexplosion der Grund für das Feuer. „Von dem Lärm, von dem Knall bin ich aufgewacht“, sagte ein Anwohner. „Kurz danach hat es gebrannt. Wir haben sofort die Feuerwehr gerufen.“

          150 Einsatzkräfte vor Ort

          Ein Feuerwehrsprecher sagte, den Einsatzkräften habe sich ein Bild der Zerstörung geboten. Ein Großteil des Gebäudes habe da schon in Trümmern gelegen. Die Hitzeentwicklung sei so stark gewesen, dass in Nachbargebäuden die Rollläden geschmolzen seien. Infolge der Druckwelle der Explosion seien zudem viele Fensterscheiben zu Bruch gegangen.

          Das Feuer war zuletzt noch nicht gelöscht, aber unter Kontrolle. Der Feuerwehrsprecher sprach von 150 Einsatzkräften vor Ort. Gas und Strom seien im betroffenen Gebiet abgeschaltet worden. Mit Blick auf die Personen, die sich aus dem eingestürzten Haus haben retten können, sagte der Sprecher: „Hier waren sicherlich viele Schutzengel im Einsatz.“

          „Was für ein Unglück in meinem Wahlkreis in #Stuttgart-West“, schrieb Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) auf Twitter. „Ich drücke die Daumen, dass die Vermisste schnell und wohlauf gefunden wird. Den Verletzten wünsche ich schnelle und gute Genesung.“

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