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Erdbeben in Türkei und Syrien : Die Hoffnung auf weitere Rettungen schwindet

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Eine Luftaufnahme zeigt zerstörte Gebäude in Antakya. Bild: dpa

Unter den Trümmern der eingestürzten Gebäude in der Türkei und Syrien suchen Rettungskräfte unermüdlich nach Überlebenden. Die Hoffnung wird von Stunde zu Stunde geringer. Inzwischen wurden fast 20.000 Tote gemeldet.

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          Unter den Tausenden eingestürzten Gebäuden im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind vermutlich noch Zehntausende Erdbebenopfer zu befürchten. Bis Donnerstagabend wurden fast 20.000 Tote gemeldet. Hinzu kommen um die 70.000 Verletzte in der Türkei und in Syrien. Nach mehr als drei Tagen und dem Richtwert von 72 Stunden, die ein Mensch eigentlich höchstens ohne Wasser auskommen kann, geht die Hoffnung auf weitere Überlebende verloren.

          Mit jeder Stunde, die seit dem Erdbeben verstreicht, sinken die Chancen, noch Lebende zu finden. Mehr als 100.000 Helfer sind in der Türkei nach Regierungsangaben im Einsatz. Sie werden von Suchhunden unterstützt. Am frühen Montagmorgen hatte ein Beben der Stärke 7,7 das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,6 in derselben Region.

          Doch es gibt gelegentlich auch positive Nachrichten: Einsatzkräfte haben zwei fünf und elf Jahre alte Brüder in der Südosttürkei nach 84 Stunden aus den Trümmern gerettet. Der Elfjährige sei Autist – beide Kinder seien ins Krankenhaus gebracht worden, berichtete der Sender NTV am Donnerstag. Auf Bildern war zu sehen, wie die Brüder in Wärmedecken gepackt und weggetragen wurden. Die Retter in der Provinz Kahramanmaras hätten zunächst Stimmen gehört und ihre Arbeiten dann auf das eingestürzte Gebäude konzentriert, unter dem die Brüder begraben waren.

          Auch aus der Provinz Hatay gab es am Donnerstag gute Nachrichten: Drei Menschen wurden dort nach 84 Stunden unter den Trümmern lebend geborgen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.

          Menschen in Nordsyrien schwer erreichbar

          Die Bundesregierung arbeitet mit daran, die Versorgung der Menschen im schwer erreichbaren Nordsyrien zu verbessern. Das Problem sei, dass das „Regime“ zuletzt keine humanitäre Hilfe ins Land gelassen habe, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im WDR-Radio.

          Nach dem Willen mehrerer Abgeordneter von Bund und Ländern sollen Überlebende der Katastrophe kurzfristig unbürokratisch bei Verwandten in Deutschland unterkommen können, wenn diese für den Lebensunterhalt der Angehörigen aufkommen. „Ich selbst habe mehrere Anfragen von Menschen in Deutschland erhalten, die gern ihren Angehörigen ohne Obdach helfen möchten“, sagte der Vizechef der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe, Macit Karaahmetoglu (SPD), der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Ähnlich hatten sich bereits Baden-Württembergs Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) und der hessische Landtagsabgeordnete Turgut Yüksel (SPD) geäußert. Das Auswärtige Amt teilte im Internet mit, dass türkische und syrische Staatsangehörige auch nach dem Erdbeben für eine Einreise nach Deutschland ein Visum benötigten.

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