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„Groß und überwältigend“ : Deutsche spenden viel für Bebenopfer

  • Aktualisiert am

Kahramanmaras: Rettungsteams versuchen Überlebende in den durch die Erdbeben zerstörten Gebäude zu finden. Bild: dpa

Nach dem verheerenden Erdbeben verbuchen Hilfsorganisationen große Spendenaufkommen. Sie rufen dazu auf, von Sachspenden eher abzusehen.

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          Nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien berichten Hilfsorganisationen in Deutschland von hoher Spendenbereitschaft. Beim Zusammenschluss von Caritas International, Unicef, dem Deutschen Roten Kreuz und der Diakonie Katastrophenhilfe sind innerhalb von zwei Tagen bereits 2,75 Millionen Euro an Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien eingegangen. Das ist auch verglichen mit ähnlichen Kata­strophen ein hoher Betrag.

          Von der ­großen Spendenbereitschaft zeigte sich Dominique Mann, der Geschäftsführer des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, beeindruckt. „Die Spendenresonanz ist groß und überwältigend“, sagte er am Mittwoch. „Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheit und obwohl schon 2022 beim Ukrainekrieg so viel wie bei keinem Ereignis je zuvor gespendet wurde, zeigen sich die Menschen sehr solidarisch.“

          Von großer Solidarität spricht auch Ilona Auer-Frege, die Geschäftsführerin des Bündnis Entwicklung Hilft. Ihm gehören unter anderen Brot für die Welt, Misereor, terre des hommes oder die Welthungerhilfe an. Mit mehr als 2,5 Millionen Euro sei auch bei ihrem Hilfsbündnis ein hohes Spendenaufkommen eingegangen. „Die Menschen erkennen, dass es sich um eine Katastrophe besonderen Ausmaßes handelt“, sagt Auer-Frege.

          Beide rufen dazu auf, auf Sachspenden eher zu verzichten. „Wir sehen den guten Willen, doch eine Winterjacke nach Syrien zu bringen ist oft teurer, als vor Ort eine zu beschaffen“, sagt Auer-Frege. Geldspenden seien flexibler und zielgenauer einsetzbar und wirkten langfristiger. Mann betont, dass die Logistik fehle, um Kleidungs- oder Lebensmittel-Spenden in das Krisengebiet zu transportieren und dort zu verteilen. Von Reisen auf eigene Faust in das Katastrophengebiet riet er dringend ab: „Das ist physisch wie psychisch sehr gefährlich, und unter Umständen behindern Privatpersonen die Rettungsarbeiten.“

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