Unesco : Welterbe-Titel für deutsche Buchenwälder
- Aktualisiert am
Bild: dpa
Die Unesco hat mehrere Buchenwälder in Deutschland zum universellen Erbe der Menschheit erklärt. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur stimmte damit einem Antrag der Bundesrepublik zu.
Fünf deutsche Buchenwälder gehören nun offiziell zum universellen Erbe der Menschheit. Das Unesco-Welterbe-Komitee stimmte am Samstag in Paris einem entsprechenden Antrag der Bundesrepublik zu. Er umfasste fünf Wälder in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen und Hessen. Als Unesco-Weltnaturerbe stehen die Gebiete nun unter besonderem Schutz und auf einer Stufe mit so bekannten Naturwundern wie dem Grand Canyon oder den Galápagos-Inseln.
Zu den zum Welterbe erklärten Naturdenkmälern zählen der Buchenwald Grumsin in Brandenburg, der Nationalpark Hainich in Thüringen sowie der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen. Aus Mecklenburg-Vorpommern sind der Nationalpark Jasmund und der Serrahner Buchenwald im Müritz-Nationalpark mit dabei. Alle ergänzen künftig das bereits bestehende Weltnaturerbe „Buchenurwälder der Karpaten“ in der Slowakei und der Ukraine. Dieses war bereits 2007 eingeschrieben worden.
Die über Nordamerika, Europa und Ostasien verbreiteten Buchenwälder gehören zu den sommergrünen Laubwäldern. Insgesamt sind 14 Buchenarten bekannt. Einst war die Buche häufigste Baumart in Deutschland, heute kommt sie nur noch in 15 Prozent der Wälder vor. Nach Einschätzung von Botanikern würden Buchenwälder ohne menschlichen Einfluss weite Teile Europas prägen. Auch Deutschland wäre nahezu komplett mit Buchen bewachsen. Buchen können älter als 400 Jahre werden. Erst im höheren Alter, wenn Baumhöhlen entstehen, werden sie zum Lebensraum für Kleinsäuger, Insekten und Vögel.
Auf der Weltnaturerbeliste der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur war aus Deutschland lange Zeit nur die Fossillagerstätte Grube Messel in Hessen eingeschrieben. Erst 2009 kam das Wattenmeer hinzu.
Mit der Entscheidung über Weltkulturerbe-Anträge aus Deutschland wird erst am Montag gerechnet. Deutschland hofft unter anderem auf einen Titel für eine von Walter Gropius entworfene Schuhleistenfabrik im niedersächsischen Alfeld. Als Teil grenzüberschreitenden Weltkulturerbes stehen neben dem Fagus-Werk zwei Häuser in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung auf der Kandidatenliste. Sie wurden von dem französisch-schweizerischen Architekten und Stadtplaner Le Corbusier entworfen.