Illegale Wolfstötungen : „Das ist kriminelle Selbstjustiz gegenüber streng geschützten Tieren“
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Wölfe spazieren im Bayerwald-Tierpark in Lohberg durch das Gehege. (Symbolbild) Bild: dpa
Seit Rückkehr der Wölfe im Jahr 2000 seien insgesamt 64 Wölfe illegal getötet worden. Bei den Tötungen handle es sich um Straftaten, so der Naturschutzbund Deutschland.
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat eine wachsende Zahl an illegalen Tötungen von Wölfen beklagt. Mit dem Fund von drei erschossenen Tieren in Mecklenburg-Vorpommern sei 2021 ein neuer Höchststand an rechtswidrigen Wolfstötungen erreicht worden, teilte der Nabu am Freitag in Berlin mit. Waren es im vergangenen Jahr demnach insgesamt acht Fälle, seien es seit Januar bereits elf. Hinzu komme vermutlich eine hohe Dunkelziffer.
„Jede dieser Tötungen ist eine Straftat und muss strafrechtlich verfolgt werden“, betonte der Fachbereichsleiter Naturschutzpolitik des Nabu, Ralf Schulte. „Diese kriminelle Selbstjustiz gegenüber streng geschützten Tieren muss Konsequenzen haben“, fügte er hinzu. Deutschland sei weiterhin meilenweit von einem guten Erhaltungszustand des Wolfs entfernt.
Seit Rückkehr der Wölfe im Jahr 2000 seien insgesamt 64 Wölfe illegal getötet worden, Tendenz steigend. Nur wenige Fälle seien aufgeklärt worden. Der Nabu macht dafür einen Mangel an Fachstellen für Artenschutzkriminalität verantwortlich. Die Taten würden nach wie vor als Kavaliersdelikte behandelt.
Nicht nur Wölfe, sondern auch Luchse würden immer wieder getötet aufgefunden, ebenso etliche Greifvögel. Der Nabu forderte in diesem Zusammenhang verstärkte Anstrengungen in den Landeskriminalämtern, gegen widerrechtliche Tötungen von geschützten Wildtieren vorzugehen. Mit rund 820.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete Nabu nach eigenen Angaben der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands.