Japan : Riesenkalmar verirrt sich in Hafenbucht
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Die riesigen Wesen aus den Tiefen des Meeres meiden normalerweise das Licht. Ein Riesenkalmar hat sich jetzt jedoch in eine Hafenbucht verirrt. Den seltenen Anblick konnten Taucher mit einer Kamera festhalten.
Riesenkalmare sind Tiefseewesen, die Menschen so gut wie nie lebend zu Gesicht bekommen. Umso überraschter waren japanische Fischer im Hafen von Toyama, als unter ihren Booten ein Riesenkalmar mehrere Stunden lang hin und her schwamm.
Mehrere Taucher wagten sich in der Bucht ins Wasser, um dem scheinbar orientierungslosen Tier näher zu kommen. „Meine Neugier war größer als meine Angst“, erzählte Tauchlehrer Akinobu Kimura nach der ungewöhnlichen Begegnung. „Der Kalmar war unverletzt und sehr lebendig, er stieß Tinte aus und versuchte, mich mit seinen Tentakeln zu umfassen.“ Kimura begleitete den Kalmar zum offenen Meer, wo das Tier dann in den Tiefen verschwand.
Der Kalmar war jedoch nur etwa vier Meter lang. Möglicherweise handelte es sich dabei um ein noch junges und dementsprechend unerfahrenes Exemplar, denn Riesenkalmare können bis zu 12 Metern lang werden.
Lange Zeit fehlte der letzte Beweis, dass es noch lebende Exemplare der Spezies gibt. Erst im Jahr 2004 war es gelungen, einen Riesenkalmar in seiner natürlichen Umgebung zu fotografieren, in der Tiefsee vor der japanischen Küste. Seit Juli 2012 existieren Filmaufnahmen eines erwachsenen Riesenkalmars.
Insofern ist verständlich, dass das verirrte Meerestier in der Bucht von Toyama eine derartige Aufmerksamkeit erregte.