Sein Freund, der Löwe
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Bei ihm gebe es keine Gewalt und keinen Druck, versichert Martin Lacey. Bild: Klein, Nora
Der Direktor des Circus Krone, Martin Lacey, dressiert seit 18 Jahren Raubkatzen. Dafür wird der Engländer von der Tierrechtsorganisation Peta angefeindet.
Die Berufsbezeichnung Dompteur mag Martin Lacey jr. gar nicht gern. Sie klingt ihm zu sehr nach Zwang und Gewalt. Der Direktor des Circus Krone und diesjährige Sieger des Zirkusfestivals in Monte Carlo nennt sich lieber Tierlehrer. Beim öffentlichen Löwentraining an diesem Morgen im riesigen Krone-Zelt betritt der 41 Jahre alte Engländer die Manege mit Baluga an seiner Seite, dem majestätischen Löwenmann und ersten weißen Löwen, der jemals in einem Zirkus geboren wurde.
„Ich bin nicht der Chef.“ Die Studenten vom Löwen-Kurs der Frankfurter Universität, für die Lacey dieses Probetraining mit seinen Raubkatzen absolviert, schauen verblüfft auf den stattlichen Mann mit Bart. Der deutet auf seinen weißen Löwen, der es sich auf einem Podest über der Eingangspforte zur Manege gemütlich gemacht hat: „Der Chef ist Baluga.“ Er sei lediglich der Freund des Chefs – und der drei Chefinnen, die mit an der Spitze des Löwenrudels von zwei Dutzend Katzen stünden. Diese Position, sagt Lacey, habe für ihn den Vorteil, dass er nicht die Führungskämpfe im Rudel involviert ist.
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