Ein großer Roman, der auf der Bühne läppisch wirkt: Armin Petras verfehlt David Grossmans „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“ am Deutschen Theater Berlin.
Demokratie ist anstrengend: Proteste gegen Ausländer, Corona-Spaziergänge und ein umstrittener Intendant, der während der Pandemie sein Amt antrat. Ein Besuch in Cottbus.
Fiktive Welten, reale Probleme: Rassismusvorwürfe und Machtmissbrauch erschüttern die Theater. Der Streit ist heftig, die Suche nach neuen Formen des Miteinanders mühsam. Ein Gastbeitrag.
Kleine Ursachen, große Wirkungen und umgekehrt: Saisonauftakt am Staatstheater Stuttgart unter der neuen Intendanz von Burkhard C. Kosminski mit Wajdi Mouawads „Vögeln“ und der Groteske „Abweichungen“ von Clemens J. Setz.
Der Narrenkönig der Revolution kehrt heim: Claus Peymann inszeniert am Staatstheater Stuttgart „König Lear“ von William Shakespeare. Auf moderne Elemente verzichtet er fast komplett.
Armin Petras inszeniert „Die Weber“ in Köln. Doch der heimliche Star ist das Bühnenbild von Olaf Altmann. Das Meisterwerk von Gerhart Hauptmann wird zum Spektakel.
Jan Bosse entfesselt die Kleinbürger im Klamauk und inszeniert am Schauspiel Stuttgart „Arsen und Spitzenhäubchen“. Er versäumt dabei, den alten Häubchen neue Lichter oder giftige Spitzen aufzustecken.
Sein halbes Leben schon ist Milan Peschel Schauspieler. Doch erst mit Mitte Vierzig wurde er zum Star. Ein Hausbesuch bei einem der markantesten Charakterköpfe Deutschlands.
Maximal anstrengend: Der neue Stuttgarter Schauspielintendant Armin Petras will es wissen und startet mit einem ambitionierten Premierenmarathon. Den Zuschauern im Schwabenland macht er es damit nicht leicht.
Am Samstag hatte er mit Ingmar Bergmans „Szenen einer Ehe“ in Stuttgart Premiere. Der Schauspieler Joachim Król über seine Rückkehr ans Theater, typische Dialoge in der Ehe und über seinen Eindruck, dass Frauen alle gleich aussehen wollen.
Ein Berliner Theaterstück behandelt den Suizid des ehemaligen Nationaltorhüters Robert Enke. Dessen Witwe geht jetzt juristisch gegen die Anverwandlung der Familientragödie vor.
Zähe Betroffenheitsdramatik: Armin Petras inszeniert die Uraufführung seines Stücks „demenz depression und revolution“. Das Ergebnis ist mehr Therapieform als Schauspiel.
Wenn die Unordnung der Welt nicht mehr in Harmonie gehalten werden kann: Armin Petras inszeniert indirekte Rede zwischen Wahn und Wirklichkeit in Hauptmanns „Bahnwärter Thiel“ am Gorki Theater.
Doppelhaus-Regie für Janáčeks Opernweiber: Bei seiner „Jenůfa“ in Zürich glänzt das Orchester, bei seiner „Katja Kabanowa“ in Basel die Solisten.
Klare Vorstellung vom Wesen der Kunst: Peter Schröder, ein neues Gesicht im Frankfurter Schauspiel-Ensemble, hat sich hier schon profiliert.
Aufstehen will hier niemand, und vom Roman bleibt nur ein Gerippe. Aber Dresden applaudiert einem dramatischen Thesenanschlag: Wolfgang Engel bringt Uwe Tellkamps „Turm“ auf die Bühne.
Verratenes Volk: Volker Lösch inszeniert Döblins „Berlin Alexanderplatz“ durchdacht und herausfordernd in Berlin. Armin Petras aktualisiert Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ in Dresden als triste Sparvariante.
Mit Presslufthammer und Gestichel: Armin Petras bearbeitet am Berliner Gorki-Theater den in der DDR verbotenen Roman „Rummelplatz“ von Werner Bräunig über den Uranabbau unter Tage.
Endlich kommt wieder Leben in die Schaubude. Mit „Medea“, „Heaven“, „Klamms Krieg“, „Antonius und Cleopatra“ und dem Frankfurter Autoren Theater startet die neue Theatersaison.
Endlich wird es kalt, hurra! Und wenn es draußen fröstelt, ist es im beheizten Theatersaal warm und gemütlich: Die Theaterinszenierungen der nächsten vier Wochen.
Mit Emotionen wird nicht gegeizt, an Sentimentalitäten nicht gespart: Armin Petras hat im Frankfurter Schauspiel zwei Stücke nach Romanen von Christoph Hein inszeniert.
Armutsalarm: Das Theater verjagt neue Dramen und stürzt sich lieber auf alte Filme und Romane. Ein Blick auf die Spielpläne der deutschsprachigen Bühnen der kommenden Saison.
Eine Tote hat Geburtstag. Die Hinterbliebenen feiern: Sie nageln Blumen an die Wand, rappen an der Rampe, springen halsbrecherisch vom Dach, tanzen Ringelpiez, turnen zu Musikgedröhn und Lichtterror über die Bühne.
Die westeuropäische Spaßgesellschaft, die sich einst im eurovisionären "Spiel ohne Grenzen" ausgetobt hat, ist längst auch in den Theatern angekommen. Als Neuzugänge dürfen jetzt die Bühnenakteure aus dem Osten begrüßt werden.
Gerne erinnern wir uns an "Spiel ohne Grenzen". Camillo Felgen moderierte die Sendung mit lauter Europäern, die mehr oder weniger lustige Aufgaben zu erfüllen hatten. Schmierseife gehörte zu den beliebtesten Ingredienzen der Show.
Helsinki, am letzten Tag des Jahres 1969. Eine Familie aus Westdeutschland ist in einem eisigen Hotelhochhaus gestrandet, draußen fegt der Wind Eiskristalle durch die Luft, ein paar Sessel und funktionale Möbelquader sorgen auch im Hotelzimmer nicht eben für Gemütlichkeit.