Terrorangst : Mutmaßlicher Al-Qaida-Mann in München festgenommen
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Gegen einen in München festgenommenen Libyer laufen Ermittlungen. Es gibt zahlreiche Hinweise, dass er für die Terrororganisation Al Qaida arbeitet.
Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen am Mittwoch in München festgenommenen Libyer wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung aufgenommen. Nach Angaben der Anwaltschaft steht der 32-Jährige im Verdacht in Verbindung mit jener Frankfurter Terrorgruppe gestanden zu haben, die im vergangenen Jahr einen Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt geplant haben soll. Am Donnerstag wurde Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Moslemextremisten erlassen.
Nach Erkenntnissen der Polizei soll der Mann in einem der Camps des mutmaßlichen Terroristenführers Usama bin Ladin in Afghanistan ausgebildet worden sein. Er gilt als Schlüsselfigur "mit hoher ideologischer Motivation". Diese Erkenntnisse stammen von der italienischen Anti-Terror-Polizei. Der Libyer war auf Betreiben der italienischen Justiz festgenommen worden. Bei der gleichen Aktion gingen den Fahndern in München und Mailand auch zwei Tunesier ins Netz.
Langfristige Ermittlungen in Italien
Die Festnahmen sind die Folge eines Ermittlungsverfahren der italienischen Justiz, in dessen Rahmen bereits im April fünf Männer festgenommen werden konnten. Alle sollen Bin Ladins Organisation Al Qaida angehören. Zudem konnten die Ermittler nach eigenen Angaben diverse Beweise für die Zusammenarbeit verschiedener Al-Qaida-Terrorzellen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Belgien zusammentragen.
Den am Mittwoch verhafteten Männern wird konkret laut internationalem Haftbefehl vorgeworfen, falsche Pässe und Einreisdedokumente beschafft zu haben, um diese an militante Islamisten weiterzugeben. Zudem hätten sie geplant, Waffen und Sprengstoff zu beschaffen. Abgehörte Telefongespräche sollen eindeutig die Verbindung zu Bin Ladin belegen.
Verdächtiger bestreitet Vorwürfe
Der in München festgenommene mutmaßliche Islamist bestreitet nach Angaben des bayerischen Justizministeriums alle Vorwürfe gegen ihn. Allerdings stimmte er einer Auslieferung nach Italien zu. Dies werde voraussichtlich in zwei bis drei Wochen erfolgen, hieß es.