Herzblatt-Geschichten : Das ging mit uns zack, zack
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Vorsicht vor der Sonne: Karin und Markus Söder Bild: dpa
Markus Söder fand die Liebe im Naturfreibad, Heidi Klums Vater Günther in der Kneipe „Whisky Bill“. Und Sky du Mont nähert sich Frauen nur noch rückwärts. Neue Herzblatt-Geschichten.
Armin Laschet sollte auf der Hut sein: Wurde Markus Söder unlängst schon in der Aktuellen als „Kanzler der Herzen“ bezeichnet, ziert das Foto des Rivalen nun die Frau im Spiegel. Schlagzeile: „Markus Söder – Ganz privat – Das geheimnisvolle Privatleben des Ministerpräsidenten – Wen er liebt, wie er lebt und wovor er Angst hat“. Spektakuläre Enthüllungen werden nicht geliefert, Söder sorgt sich vor Krankheiten und liebt seine Frau. Letztere hatte er „in einem Naturfreibad kennengelernt, wo er mit ihr zum Thema Sonnenbrand ins Gespräch gekommen sein soll“.
Das klingt nun doch ganz interessant, wie mag die Kontaktanbahnung verlaufen sein: „Guten Tag, mein Name ist Markus Söder, ich möchte mit Ihnen über Sonnenbrand reden“? War seine Angebetete arg verbrannt und ließ sich von ihm zu einer schwarz-roten Koalition überreden? Oder ließ sich Söder mit Absicht neben ihr brutzeln, bis sie nicht anders konnte, als zur After-Sun-Lotion zu greifen?
Marke Mausekatze
Eher nicht so der Typ für Naturfreibäder ist Heidi Klums Vater Günther, laut Bunte „Deutschlands bekanntester Model-Papa“ und „besser bekannt als ,Papa Klum‘“. Und während wir noch überlegen, ob wir eigentlich noch andere Model-Papas kennen, werden wir hineingezogen in die romantische Geschichte, wie Papa Klum und Mama Klum einst zueinanderfanden: „Vor 53 Jahren lernte er die attraktive Friseurin in seiner Lieblingskneipe ‚Whisky Bill‘ kennen, ‚das ging zack, zack mit uns‘.“ Mit Gesprächen über Sonnenbrand wird man sich im „Whisky Bill“ nicht aufgehalten haben. Enkelin Leni ist Klum zufolge „ein kleines Raffinesschen“, und Günther Klum selbst gewiss ein ganz großes: „Ihren Kosenamen ,Mausekatze‘ ließ der schlaue Opa als Marke eintragen.“ Da werden sicherlich bald Line Extensions folgen wie Mausebär, Mausehase, Mausemaus und Mausebussard.
Ein Ausbildungsberuf dürfte Model-Papa kaum sein, wie aber ist es mit Milliardär? Schauspielerin Rebel Wilson hat sich von ihrem Freund Jacob Busch getrennt; Frau im Spiegel schreibt über „die gescheiterte Beziehung mit dem Milliardär“, und auch bei In ist „alles aus mit dem Milliardär“. Betrüblich, wie Männer hier aufs Monetäre reduziert werden. Frau im Spiegel führt noch aus, Wilson „hat sich die vergangenen Wochen offenbar nicht nur von einigen Pfunden verabschiedet, sondern auch von ihrem Partner“, und im Grunde ist sie dann ja nicht nur ein paar Pfund, sondern gut und gern achtzig Kilo losgeworden.
Nur noch rückwärts
Wilsons Kollege Sky du Mont gibt derweil im Neuen Blatt bekannt: „Ich nähere mich attraktiven Frauen nur noch rückwärts.“ Am Hinterkopf nämlich sei sein weißes Haar noch recht dunkel, was du Mont zum Scherz veranlasst: „Mein Liebesleben lebe ich jetzt rückwärts. Was aber im Schlafzimmer nicht funktionieren würde, merke ich gerade.“ Ach, unter den etlichen Kamasutra-Stellungen sollte sich auch solcherart etwas finden, nur vielleicht nicht unbedingt geeignet für Herren in fortgeschrittenem Alter.
Schauspielerin Jane Seymour hat es bislang auf beachtliche vier Scheidungen gebracht, sagt aber der Frau im Spiegel, „dass ich jedes Mal, nachdem ich eine überstanden hatte, stärker und klüger geworden bin“ – nur dummerweise nicht klug genug, um nicht doch wieder zu heiraten. Als stolze Oma berichtet sie: „Meine beiden Enkel, vier und sieben, sind wunderbar.“ Sie seien „absolute Leseratten, sie kochen, schreiben Gedichte und springen draußen herum“. Sollten, werte Leserschaft, Ihre vierjährigen Kinder oder Enkel bisher weder lesen noch Gedichte schreiben, so grämen Sie sich nicht: Kinder entwickeln sich nun mal unterschiedlich. Unsere eigenen Töchter übrigens servieren uns nachher noch ein Lammcarré mit Feigen-Cassis-Sauce und tragen während unserer Mahlzeit ihren neuesten Sonettzyklus vor. Beim letzten Mal hatte der Jambus bisweilen etwas gerumpelt, aber das darf er schon mal, wenn man erst zwei und drei Jahre alt ist.
Jeder Tag ein Abenteuer
Das sympathische Ehepaar Geiss verrät derweil in Bunte seine „zehn Gebote für eine glückliche Ehe“. Im Vergleich mit den zehn Geboten anderer Schöpfer kommen diese ungleich spaßiger daher, etwa Gebot 6: „Mach jeden Tag zum Abenteuer!“ Wenn zum Beispiel „Robert einen neuen Sportwagen haben will, dann kauft er sich eben einen“. Gebot 8 befasst sich mit der Erotik: „Fremdgehen beginnt bei den Geissens, wenn man mit jemand anderem im Bett landet.“ Couch, Fahrstuhl und Hollywoodschaukel wären demnach im grünen Bereich.
„Robert hat einen Narren an Carmens herrlich ehrlicher Tollpatschigkeit gefressen, wenn sie mal wieder Nostradamus mit Kostolany verwechselt“, teilt uns Bunte noch mit, und wir fragen uns, was die Verwechslung für Folgen zeitigte: Hat sie hastig all ihre Aktien verschleudert, weil die Welt ja eh untergeht? Mit ihrer herrlich ehrlichen Tollpatschigkeit verwechselt Carmen Geiss aber sicherlich noch viele andere Dinge: Pilatus mit Pilates, Heraklit mit Hera Lind, Sigmund Freud mit Siegfried und Roy, Papa Schlumpf mit Papa Klum, Ovid mit Covid.
Apropos: Als Schlagzeile für ihren Artikel über die Corona-Lockerungen für Friseure wählt die Bild-Zeitung ein Manuela-Schwesig-Zitat: „Jeder will, dass der Wuschelkopf weggeht.“ Typisch Bild: Nach wie vor lässt das Blatt keine Gelegenheit aus, Christian Drosten eins mitzugeben.