Herzblatt-Geschichten : Er will ständig ein Küsschen
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Bei Angela Merkel fühlten wir uns sicher und geborgen. Bild: dpa
Was lernen Liebende in der Wildnis? Freuen sich Frauen über eigene Toilettenbrillen? Und werden wir ohne Merkel schlecht schlafen? Die Herzblatt-Geschichten.
Es wäre so schön! Wenn diese Worte, „Es wäre so schön!“, neben eine Schlagzeile gedruckt sind, dann weiß der Herzblatt-Connaisseur: Das ist jetzt alles komplett erlogen. „Helene Fischer – Traum-Hochzeit in den Bergen – Sensationelle Fotos – Alles über den großen Tag“ lautet diese Woche die Titelstory von Freizeitrevue, und daneben liest man: „Es wäre so schön!“ Wenn aber, mag man sich fragen, die Geschichte über eine mögliche Hochzeit der Sängerin in Bad Hofgastein oder am Attersee komplett erlogen ist, welche „sensationellen Fotos“ gibt es dann zu sehen?
Ganz einfach: Freizeitrevue zeigt ein Foto der Kirche Maria Attersee sowie ein paar Aufnahmen örtlicher Ladenbesitzer, wo die Bildbeschreibung etwa lautet: „Gerlinde Leitgeb vom Brautsalon Timelkam am Attersee hätte das passende Kleid für Helene.“ Welches dann bestimmt maßgeschneidert wäre und viel besser sitzen würde als die lieblos und aus größter Distanz zusammengestrickten Fischer-Stories der Klatschblätter.
Tatsächlich geheiratet, und zwar recht spektakulär im Rathaus von San Francisco, haben Ivy Love Getty, laut Bunte „Millionenerbin und Model“, und Toby Alexander Engel, der als Fotograf einen vergleichsweise bescheidenen Teil zum Haushaltsgeld beisteuert. „Keine Geringere als Nancy Pelosi, 81, die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, vollzog vor 450 Gästen den Bund der Ehe“, weiß Bunte. Das ist ja ganz nett, aber wissen Sie was? Wenn wir selbst im kommenden Jahr unseren zwanzigsten Hochzeitstag feiern, dann wird kein Geringerer als Joe Biden die Festrede halten. Es wäre so schön! Wobei wir uns schon ein wenig sorgen, dass Biden seinen Text vergisst. Und dass inmitten der Prozedur plötzlich Donald Trump hereinplatzt und herumbrüllt, dass eigentlich er dort stehen müsste.
Wir sind ja sehr verschmust
Bereits ihren zwanzigsten Hochzeitstag zelebriert, und zwar mit äußerst verspäteten Flitterwochen, hat Sängerin Patricia Kelly, deren Gala-Interview unter erschwerten Bedingungen stattfindet: „Mein Mann kommt ständig zu mir und möchte noch ein Küsschen. Wir sind ja sehr verschmust. Wir küssen uns bei jeder Gelegenheit, halten Händchen oder umarmen uns.“ Nur ganz selten sei ihr Mann mal genervt, und sie habe mit den Jahren „gelernt, mich zu freuen, wenn er mal loslässt und meckern kann“. Verstehen wir völlig, wir selbst wären nach zwanzig Jahren Händchenhalten auch erleichtert, wenn der andere mal loslässt.
Auf ungewöhnliche Art „auf Herz und Nieren“ überprüfte der Abenteurer Roman Weber seinen Flirt mit der Sängerin Fernanda Brandão: Er buchte einen Helikopter, „der uns mitten in den Bergen, fernab der Zivilisation absetzen sollte“. Die zehn Tage in Lappland hätten sie sich „nur von Fischen und Blau- und Moltebeeren ernährt“, erinnert sich Brandão in Bunte: „Als Geheimtipp für zukünftige Pärchen würde ich den Menschen raten, sich gleich in eine extreme Situation zu begeben.“ Wenn die sich dann aber alle nach Lappland begeben, werden am Ende die Moltebeeren knapp, womit manch hoffnungsvolle Beziehung im Streit enden dürfte.
Geborgen und sicher
Wie man extreme Situationen durchsteht, das weiß Angela Merkel. Verona Pooth lobt sie in Bunte als Kanzlerin, bei der sie sich „immer geborgen und sicher gefühlt“ habe, und Motsi Mabuse lässt Merkel wissen, „wegen Ihnen konnte ich nachts ruhig schlafen, weil ich wusste, Deutschland, Europa und die Welt hört auf Sie“. Wir fanden den Spitznamen „Mutti“ für Merkel ja eigentlich immer albern, aber irgendwas scheint ja dran zu sein. Olaf Scholz wird sich den Titel „Vati“ erst noch verdienen müssen, obzwar zumindest seine Reden auf manche eine äußerst beruhigende Wirkung haben.
Äußerst unterhaltsam ist Schauspielerin Beatrice Richter, die im Interview mit Frau im Spiegel bekennt: „Ich bin relativ kontaktarm, habe auch zu mir wenig Kontakt.“ Schon in der Schule „habe ich immer versucht, mich schlecht zu benehmen, damit ich zur Strafe in der Ecke stehen durfte, Es war herrlich ruhig dort.“ Auf ihre Tochter Judith angewiesen ist Richter indes bei technischen Dingen, etwa als sie einst „einen Film in der Mediathek anschauen wollte. Ich fragte Judith, wo die Mediathek sei. Ich wollte nicht so weit hinfahren.“ Wir hingegen möchten demnächst eine neue Serie bei Netflix schauen, die sitzen in der Stadhouderskade 55 in Amsterdam. Das wird ein schöner Familienausflug.
Oft mit dem eigenen Boot unterwegs ist Frank Plasberg, allerdings zumeist allein – weshalb er, wie Ehefrau Anne Gesthuysen Bunte erzählt, ihr nun als Geschenk „eine handgeschnitzte Klobrille“ überreichte. „‚Das ist jetzt deine eigene Klobrille, die genau auf unsere Schiffstoilette passt‘, sagte er stolz. Er hat das extra organisiert, weil ihm wichtig war, dass ich auch mal über Nacht bleibe. Das ist wahre Liebe!“ Wenn Sie, werte Herren unter unserer Leserschaft, sich grämen, dass die Frauen bei Ihnen nie über Nacht bleiben, ja nicht mal auf einen Kaffee mit hochkommen mögen: Bringen Sie zum nächsten Date doch einfach mal eine hübsche Klobrille mit.