Herzblatt-Geschichten : Mit hochrotem Kopf in der Sauna
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Mit einem Trick gewann Thomas Gottschalk das Herz von Karina Mroß Bild: EPA
Wie reagiert man, wenn man einen nackten Kanzler trifft? Und hat sich Thomas Gottschalk eine neue Liebe herbeigezaubert? Die neuen Herzblatt-Geschichten.
Wir müssen uns heute mal mit dem Neid befassen. Die Worte der Woche dazu kommen von Reinhold Messner, der auf die Bunte-Frage, wie er mit dem Neid der Menschen umgegangen sei, antwortet: „Sie werden lachen: Ich habe den verstanden. Ich wäre ja auch neidisch auf mich gewesen.“ Weil Messner zum Glück aber Messner war, musste er auch nicht neidisch sein, zumindest nicht auf Reinhold Messner.

Redakteur im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Neidisch auf Messner sind wir, wenn wir’s recht überdenken, eigentlich nie gewesen. Sicher wären wir gern berühmt geworden, wären dafür aber nur ungern all die Achttausender hochgekraxelt; auch sind wir nicht unglücklich darüber, dass wir noch sämtliche Zehen haben.
Ganz interessant stellen wir es uns wiederum vor, mit der Bundeskanzlerin auf Wanderung zu gehen, wie es Messner des Öfteren getan hat. Und toll ist es natürlich, dass Messner auch jenem sagenumwobenen Wesen begegnet ist, das bisher kaum ein Mensch von nahem sah. Nein, wir meinen damit nicht den Yeti, sondern den Joachim Sauer.
Einem von Angela Merkels Vorgängern noch viel nähergekommen ist eine Dame namens Beatrice Herbold, die ein Buch geschrieben hat über ihre angebliche langjährige Liebschaft mit Helmut Kohl. Ihm sei sie zum ersten Mal dort begegnet, wo man ihn häufiger antreffen konnte – in einer Sauna, in der er es sich Ostern 1990 „mit seiner ganzen Entourage“ gemütlich gemacht hatte, wie Herbold Bunte erzählt. „Ich wollte so schnell wie möglich umkehren, aber das ließ er nicht zu. Ich musste mich direkt neben ihn setzen und habe dann mit hochrotem Kopf geradeaus gestarrt, um ja nicht den nackten Bundeskanzler anschauen zu müssen.“ Nein, nicht wegen jeder Begegnung mit berühmten Menschen muss man neidisch sein. In diesem Zusammenhang noch eine Frage für alle Zeitgenossen: Ist Donald Trump eigentlich Saunagänger?
Arme reiche Katze
Choupette, die hinterbliebene Katze Karl Lagerfelds, hat sicher ihre eigene Sauna. Zumindest hat sie den Sommer, wie Bunte weiß, in einem Landhaus in den Bergen verbracht, welches einen eigenen Pool hat: „Und wie es sich für eine tierische Trendsetterin gehört, treibt sie in einem (zurzeit sehr angesagten) riesigen aufblasbaren Flamingo über das Wasser.“ Auch da würden wir nicht mit ihr tauschen wollen, denn wären wir eine Katze, wären wir wie die allermeisten Katzen ziemlich wasserscheu und hielten eine solche Flamingofahrt für einen absoluten Horrortrip. Arme reiche Choupette!
Doch nicht nur Lagerfelds Katze war nach dessen Tod, wie Bunte hoffentlich nur metaphorisch schreibt, „abgetaucht“. Auch Helene Fischer hat sich, zumindest wird das von In behauptet, eine Weile nicht blicken lassen. „Dort ist sie nicht“, schreibt In und zeigt dazu Fotos vom Ammersee, aus Hamburg und aus Wiesbaden, auf denen Fischer tatsächlich nicht zu sehen ist – und im Grunde hätte man leicht noch ein paar Seiten mehr füllen und Fotos von Wanne-Eickel, Timbuktu, Grönland und Nordkorea drucken können, wo Fischer aller Wahrscheinlichkeit nach gerade ebenfalls nicht ist.
Zum Foto aus Wiesbaden schreibt In übrigens: „In ihrer Wohnung in Wiesbaden geht Helene angeblich auch schon lange nicht mehr ein und aus.“ Irritierenderweise jedoch zeigt das Foto gar keine Wohnung, sondern das Schloss Biebrich – und dass Helene Fischer da nicht ein und aus geht, wundert uns weniger. Und indem sie ihrer Leserschaft suggeriert, dass Fischer in einem barocken Schloss lebt, schürt In nur die nächste Neiddebatte.
Schlechte Musik dank E-Rollern
Dass man durch Songwriting nicht mehr reich wird, erzählt Stephanie Stumph, die auch für Helene Fischer schreibt, der Bild-Zeitung: „Sicher würde es noch für ein Auto reichen, aber da ich kein Auto fahre, macht das wenig Sinn.“ Ohnehin fahren ja jetzt alle Leute mit diesen E-Rollern, die deutlich weniger kosten als Autos – womit sich die Songschreiber noch weniger Mühe geben müssen. Die Populärmusik dürfte also mittelfristig noch mieser werden, als sie es ohnehin schon ist. Danke, Andreas Scheuer!
Und danke, Ralf Dümmel aus der „Höhle der Löwen“, für die tollen „Spartipps“, die Sie uns via Bild zukommen lassen, etwa: „Es macht z. B. vor einer Urlaubsbuchung Sinn, sich vorher zu fragen, ob ich mir das wirklich leisten kann.“ Donnerwetter, der Mann hat recht. Ebenso macht es übrigens Sinn, vorm Einkaufen zu schauen, ob man Geld in der Börse hat. Ist keins drin, dann spart man wenigstens was.
Extrem missverständlich freilich ist die Bild-Schlagzeile über Thomas Gottschalk: „Neue Liebe dank Karten-Trick!“ Das dürfte die Hoffnung aller Laien-Zauberkünstler wecken, mit Hilfe abgestandener Ass-im-Ärmel-Nummern ihre Herzdame zu finden.
Neben wem saß Nebel?
Tatsächlich aber bestand Gottschalks Karten-Trick daraus, bei einem Dinner die Tischkarten zu vertauschen. Sollte er eigentlich neben einer altvertrauten Kollegin sitzen – er „kannte bereits alle Geschichten, mit denen wir uns zwischen Vorspeise und Dessert gegenseitig gelangweilt hätten“ –, plazierte er sich in Eigenregie neben Karina Mroß, mit der er nun zusammen ist. Bei besagter Kollegin soll es sich laut Bild-Infos um Carmen Nebel handeln, was die Frage aufwirft, neben wem die dann wohl gesessen hat. Ob sie ebenfalls neu liiert ist?
Apropos Kollegen: Auch wir kennen die Geschichten der Leute, mit denen wir häufig zu Mittag essen, mittlerweile zur Genüge. Nächste Woche nehmen wir vielleicht mal ein paar Tischkarten mit in die Kantine.