Herzblatt-Geschichten : Herzbruch, Affären und königliche Orden
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Opas Orden tröstet nicht: Schwedenprinz Nicolas mit Mama Madeleine Bild: AP
Hat man den royalen Damen und Herren in Schweden irgendwas in die Köttbullar gemischt? Bei den Taufen und Schwangerschaften kommen wir langsam nicht mehr hinterher. Und das mit dem Sexbruch müsste Maite Kelly uns auch noch mal erklären.
So langsam kommen wir nicht mehr hinterher. Gerade erst hat Madeleine von Schweden ihr zweites Kind getauft, das nur ein Jahr nach dem ersten geboren wurde, da gibt der Hof bekannt, dass Sofia, seit Juni die Ehefrau von Madeleines Bruder Carl Philip, ebenfalls ein Kind bekommt; die zweite Schwangerschaft von Carl Philips ältester Schwester, Kronprinzessin Victoria, war erst im September bekanntgegeben worden. Was ist da los in Schweden, handelt es sich um einen Wettstreit? Oder hat man den royalen Damen und Herren irgendwas in die Köttbullar gemischt?

Redakteur im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Noch komplizierter als für uns ist die Situation für die Kollegen von den Klatschheften, die jede Woche mit vermeintlich wahren, vermeintlich exklusiven Storys aufmachen, welche Prinzessin gerade schwanger sei. All die Schwedinnen fallen nun, wo sie es tatsächlich sind, als Schlagzeilenlieferantinnen aus – es sei denn, man dichtet ihnen Zwillinge oder Drillinge an. Bitter!
Übrigens hat Nicolas, der drei Monate junge Sohn Madeleines, im Rahmen seiner Taufe vom Opa Carl Gustaf den Seraphinenorden angesteckt bekommen – obwohl er, wie berichtet wird, die ganze Prozedur über geheult hat. Schwedens Antiroyalisten wird das Auftrieb geben: Welch Ungerechtigkeit gegenüber all den Bürgerbabys, die ordenlos blieben, obwohl sie ihre Taufe brav und gefasst ertragen haben.
Die durch die Schwedinnen gerissenen Lücken in den ersponnenen Nachwuchsnachrichten könnte bald Lilly Becker füllen, von Bunte angekündigt mit der Zeile „Boris & Lilly Becker – Ein bisschen Sex muss sein...“. Danach befragt, wie es die Beckers hielten mit Sex vor wichtigen Spielen, antwortet Lilly: „Je mehr, desto besser! Wir wollen schließlich auch ein Baby. Außerdem geht’s darum, Stress abzubauen – ich kenne meinen Mann.“ Danke für die Infos, Frau Becker. Aber welche wichtigen Spiele hat Ihr Boris eigentlich noch?
Hilft bei einem Sexbruch der Arzt?
Wir bleiben beim Thema. Von In befragt, ob sie einen Seitensprung verzeihen könnte, entgegnet Maite Kelly: „Es gibt einen Unterschied zwischen Herzbruch und Sexbruch. Eine Affäre ist etwas anderes als ein Fehler.“ Von Herzensbrechern hatten wir schon gehört, auch von Ehe- oder Eisbrechern, aber Sexbrecher sind uns noch nie begegnet, allerhöchstens mal Sexunterbrecher wie ein klingelndes Telefon. Ob bei einem Sexbruch der Arzt weiterhelfen kann?
Natürlich nicht über Sex, sondern über Liebe spricht – im Neuen Blatt – Schmalzsänger Semino Rossi. „Sie ist mit jedem Jahr größer und stärker geworden“, behauptet er über die Liebe zu seiner Gattin, zugleich aber: „Es gibt zwischen Gabi und mir auch Momente, in denen wir uns mehr, und welche, in denen wir uns weniger lieben.“ Heißt, die Liebe ist zwischendurch wieder kleiner und schwächer geworden? Und dann sagt er noch: „Die Zeit, die wir getrennt voneinander sind, stärkt unsere Liebe!“ Offen bleibt, warum sie dann überhaupt zusammen sind.
Zum selben Thema äußert sich Günther Maria Halmer: „Ich war sehr oft lange von meiner Familie getrennt“, so der Schauspieler im Goldenen Blatt, „was aber kein wirkliches Opfer für mich war, sondern eher für meine Frau.“ Während Sie, Herr Halmer, stets froh waren, vor der Sippschaft mal Ruhe zu haben?
Wenn Freddy Quinns Hunde beißen würden
Seine Ruhe schätzt, seit langem schon, Freddy Quinn, allein Die Aktuelle mag sie ihm nicht gönnen. „Seltsam, seltsam: An seinem Gartentor warnen große Schilder vor bissigen Hunden. Nur: Kein Nachbar hat sie je bellen hören oder auch nur eine Schwanzspitze von ihnen gesehen“, schreibt das Blatt. Skandal! „Auf den Warnschildern“, heißt es weiter, seien „ein Dalmatiner und ein Schnauzer zu sehen – keine typischen Kampfhunde. Leute, die Böses im Schilde führen, lassen sich davon wohl eher nicht abschrecken“ – Leute wie die Paparazzi der Aktuellen zum Beispiel. Da ertappt man sich beim Gedanken, dass es eigentlich ganz okay wäre, wenn Quinns Hunde zwar nicht bellen, aber beißen würden.
In der gleichen Liga spielt In, die mal wieder über das getrennte Paar Meis/van der Vaart berichtet. Demnach hat Sylvie ihren Ex Rafael zu sich nach Hause eingeladen: „In kennt die Details – doch aus Rücksicht auf ihre Privatsphäre schweigen wir. Nur so viel: Zwischen Sylvie und ihrem Exmann (Scheidung: 2014) bahnt sich eine neue Art von Nähe an“, lesen wir.
Aus Rücksicht auf die Privatsphäre eine Titelstory
Aus Rücksicht auf ihre Privatsphäre macht In daraus dann eine vierseitige Titelstory, aus der man auch erfährt, dass die beiden ihren gemeinsamen Sohn besser schützen möchten: „Paparazzi bekommen jetzt die Ansage, Damian nicht zu fotografieren.“ Eine Seite davor konnte man sehen, wie Damian seinen Vater vom Flughafen abholt, Text: „Dem In-Fotografen gelingt es, diesen innigen Moment im Foto festzuhalten.“ Da hat wohl einer die Ansage nicht verstanden.
Die Trennung von seiner Frau hat der Volksmusikant Maxi Arland dazu genutzt, aus dem Chiemgau in die Hauptstadt zu ziehen: „Sein aufregender Neustart“, schreibt Echo der Frau. Maxi selbst berichtet: „In einer Bar habe ich einen Designer kennengelernt. Mit ihm war ich das erste Mal in meinem Leben in einem Tattoo-Laden.“ Für ein eigenes Tattoo hat ihm am Ende aber „der Mut gefehlt“. Auf Arlands weitere Berlin-Abenteuer sind wir gespannt. Nächste Woche besucht er vielleicht erstmals ein Hipster-Café, Schlagzeile: „Chiemgau-Maxi: Mein erster Latte Macchiato.“