Große Sicherheitsbedenken : Schnellzüge in Frankreich fahren wegen der Hitze langsamer
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Ein französischer TGV kommt am Bahnhof von Bordeaux an. Bild: AFP
Wegen der Gluthitze drosselt die französische Bahn das Tempo ihrer Schnellzüge. Außerdem ruft sie ihre Kunden auf, Reisen nicht anzutreten. Die Regierung hat derweil Angst um das Wohl ihrer Bürger.
Wegen extremer Hitze hat die französische Bahn Kunden dazu aufgerufen, ihre Reisen zu verschieben. „Außergewöhnliche Wetterbedingungen bergen das Risiko von Zwischenfällen im Schienenverkehr“, teilte die Bahngesellschaft SNCF am Mittwoch mit. Die Schnellzüge würden aus Sicherheitsgründen in den betroffenen Regionen langsamer fahren. Die Bahn befürchtet, dass sich die Gleise aufgrund der Hitze verformen. „Reisende, die dazu in der Lage sind, werden ermutigt, ihre Reise zu verschieben“, hieß es. Die Rückerstattung sei kostenlos.
Seit Anfang der Woche ächzt Frankreich abermals unter der „Canicule“, so nennen die Franzosen die Gluthitze. In mehreren Départements im Nordosten des Landes herrschte am Mittwoch Alarmstufe Rot – darunter auch in der Hauptstadt Paris. Dort werden am Donnerstag Temperaturen von bis zu 42 Grad erwartet. Sollte es tatsächlich so heiß werden, würde laut französischem Wetterdienst der Temperaturrekord in der Hauptstadt gebrochen. Der liegt bei 40,4 Grad und stammt aus dem Jahr 1947.
„Alle sind besorgt!“, warnte Premier Édouard Philippe auf Twitter. „Selbst wenn Sie jung sind, selbst wenn Sie bei guter Gesundheit sind, können Sie einen Hitzschlag erleiden, wenn Sie nicht ein Minimum an Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.“ Besonders ältere oder kranke Menschen, die allein leben, sind gefährdet. Im Hitzesommer 2003 waren in Frankreich Tausende Menschen gestorben. Die französische Regierung ergreift seitdem bei Hitze besondere Vorsichtsmaßnahmen. In der Pariser Metro gibt es zum Beispiel in mehreren Sprachen Durchsagen, die darauf hinweisen, genügend Wasser zu trinken.