Rekordeinnahmen : Eine Million Nutzer spenden für Wikipedia
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Erfolgreich dank Spenden: Online-Lexikon Wikipedia Bild: dapd
Das Online-Lexikon Wikipedia ruft seine Nutzer jedes Jahr zum Spenden auf, um unabhängig von Werbung bleiben zu können. Die jüngste Kampagne endete mit einem Rekord von 20 Millionen Dollar. In Deutschland wird jedoch weiter gesammelt.
Das Online-Lexikon Wikipedia hat mit seinem jährlichen Spendenaufruf eine Rekordsumme von 20 Millionen Dollar eingenommen. Seit Mitte November spendeten weltweit mehr als eine Million Menschen Geld an das nicht-kommerzielle Projekt, wie die amerikanische Stiftung Wikimedia Foundation zum Abschluss der Aktion mitteilte. Damit sei die Kampagne die bislang erfolgreichste. Als Großspender traten unter anderem Google-Gründer Sergey Brin und seine Frau Anna Wojcicki auf, die 500.000 Dollar beisteuerten.
Seit 2003 rufen die Wikipedia-Betreiber jedes Jahr zu Spenden auf, um den Betrieb des kostenlosen und werbefreien Lexikons zu finanzieren. Von dem Geld sollen dieses Jahr unter anderem zusätzliche Server und der Ausbau der mobilen Dienste finanziert werden. Auch die Entwicklung neuer Funktionen sei geplant.
Ziel für Deutschland: 3,8 Millionen
In Deutschland geht die Spendenaktion weiter. Noch bis Freitag will Wikimedia Deutschland, der deutsche Förderverein des Projekts, Geld sammeln. Bis dahin soll das diesjährige Spendenziel von 3,8 Millionen Euro erreicht werden. Rund 2 Millionen Euro will der Verein selbst verwenden, 1,5 Millionen Euro sind für die Wikimedia Foundation eingeplant, weitere 220.000 Euro kostete die Kampagne. Bis Dienstag spendeten mehr als 130.000 Menschen rund 3,7 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es rund 2,2 Millionen Euro.
Wegen des Spendenziels von 3,8 Millionen Euro hatte die Wikimedia-Stiftung ihre deutsche Tochter im Herbst in einem offenen Brief kritisiert. Sie fürchtete, die Summe sei zu hoch und könnte potenzielle Spender vergraulen. Die bisherigen Einnahmen hätten jedoch gezeigt, dass das Ziel realistisch sei, sagte der Geschäftsführer von Wikimedia Deutschland, Pavel Richter, der Nachrichtenagentur dpa. Es gebe keinen Streit mit der amerikanischen Stiftung.
Wikipedia, das von seinen Nutzern selbst gepflegt und erweitert wird, feiert am am 15. Januar seinen elften Geburtstag. Das Online-Nachschlagewerk ist inzwischen die größte Enzyklopädie der Welt mit über 20 Millionen Artikeln in 282 Sprachen. Der Stiftung zufolge nutzen jeden Monat 470 Millionen Menschen das Internet-Lexikon. Die Stiftung Wikimedia Foundation betreibt neben dem Online-Lexikon auch andere Projekte, etwa die Bilddatenbank Commons.