Das Instrument als Stimme
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Yasi Hofer stand mit ihrem Idol Steve Vai (rechts) schon als Teenager auf der Bühne – seitdem jammen die beiden immer wieder, sobald Vai nach Deutschland auf Tour kommt. Bild: Foto © Jean-Louis Combet
Yasi Hofer aus Ulm entdeckte mit zwölf Jahren die E-Gitarre für sich – und schrieb einen Brief an ihr Idol, die amerikanische Gitarrenlegende Steve Vai. Der antwortete prompt und ist auch heute voll des Lobes.
Und dann greift sie einfach zum Stift und schreibt ihm einen Brief. Yasi Hofer, 1992 in der Nähe von Ulm geboren, ist gerade einmal zwölf Jahre alt, als sie die E-Gitarre für sich entdeckt – und Steve Vai noch dazu. Die Gitarrenlegende aus New York, die eine ganze Generation mit ihrem virtuosen Spiel inspiriert hat und selbst in jungen Jahren von Frank Zappa gefördert wurde, ist der Held ihres Gitarrenlehrers und kurz darauf auch ihr eigener. „Ich war fasziniert, dass da jemand die Gitarre so einsetzt wie eine Stimme“, sagt sie. Und während ihre gleichaltrigen Freundinnen Boybands hören, kauft sie sich Vais Live-DVD, übt die Läufe seines Instrumental-Albums „Passion and Warfare“ und schickt ihrem Helden einen handgeschriebenen Brief, wie eine Flaschenpost, von der man nie weiß, ob sie jemals ankommt.
Wenige Wochen darauf liegt eine Postkarte im Briefkasten, Absender: Steve Vai. Yasi Hofer kann es kaum fassen. Sie übt weiter wie eine Besessene, erfährt, dass Vai im Forum seiner Homepage ansprechbar ist, nimmt seine Instrumentalstücke vor der Webcam auf und schickt ihm die Videos. Sie wirkt darauf etwas schüchtern, aber nicht scheu, offenbar weiß sie schon, was sie draufhat. „Ich habe ihr Video geliebt“, erinnert sich Steve Vai. Er bekomme viele Videos von kleineren oder größeren Talenten geschickt, aber dieses sei „leidenschaftlich und engagiert“ gewesen, sagt er. Man habe spüren können, dass Hofer liebt, was sie tut.
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