„Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort“
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Eigentlich müssten Radler zur Sicherheit einen Meter Abstand von parkenden Autos halten. Doch wie soll das gehen? Bild: Lucas Bäuml
Mehrere tausend Radfahrer verunglücken jährlich durch plötzlich geöffnete Autotüren. Ein Betroffener erzählt, wie er sein Leben nach dem Unfall von vorne beginnen musste.
Es war der 19. Mai 2015. Michael Meier, damals 48 Jahre, holte sein Rad aus der Garage, um zur Arbeit zu fahren. Elf Kilometer lagen vor ihm, erst durchs Wohngebiet, dann durch den Wald. Doch bis dort kam er an diesem Tag nicht. Nach wenigen hundert Metern öffnete sich eine Autotür.
„Bei 20 km/h haben Fahrräder einen Bremsweg von elf Metern“, sagt Meier am Esstisch des Einfamilienhauses in Krefeld, in dem er mit seiner Frau Susanne Schleußer und seinem 20 Jahre alten Sohn Henric lebt. Die Fahrertür habe sich geöffnet, als er auf Höhe des Kofferraums war: „Ich wurde über die Tür geschleudert und bin aus zwei Meter Höhe mit dem Kopf auf den Asphalt geknallt.“ Meiers Frau hat Kaffee und zwei Tassen hingestellt und sich in ihr Arbeitszimmer unterm Dach zurückgezogen. Sie ist selbständige Lektorin und steht vor einer Abgabe. Auf seiner Tasse steht: „Schön, dass es dich gibt!“
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