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„Diszipliniert und fleißig“ : Was Spanier über Deutsche denken

Ob am Ballermann das Bild der Spainier zu Deutschland auch so positiv ist? Bild: picture alliance

Viele Spanier bewundern Deutschland, dafür nennen sie in einer aktuellen Umfrage so einige Gründe. Aber halten sie die Deutschen auch für sympathisch?

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          Die spanische Bewunderung für Deutschland ist groß, besonders für die Wirtschaft, Industrie und Technologie. Aber sympathisch sind die Deutschen den Spaniern nicht wirklich, viele verspüren ihnen gegenüber eine deutliche „emotionale Distanz“. Das geht aus einer Umfrage des Madrider Elcano-Instituts unter Tausend Spaniern hervor: „Die Vorstellungen, die spontan mit Deutschland verbunden werden, sind überwiegend positiv“, heißt es – noch mehr als bei der letzten Befragung im Jahr 2017. Die Deutschen werden demnach als rigoros, diszipliniert, fleißig und produktiv geschätzt. Nur acht Prozent nennen sofort negative Eigenschaften, wie Unfreundlichkeit und Unhöflichkeit, die neuere Geschichte spielt praktisch keine Rolle.

          Hans-Christian Rößler
          Politischer Korrespondent für die Iberische Halbinsel und den Maghreb mit Sitz in Madrid.

          Unter den europäischen Partnern genießt die Bundesrepublik das höchste Ansehen, noch vor dem Nachbarn Frankreich und Italien. Man vertraut dem Land, das man weder fürchtet, noch als einen Rivalen begreift. Aber nur 37 Prozent äußern ausdrücklich Sympathie, 42 Prozent halten Deutschland in der EU sogar Egoismus und mangelnde Solidarität vor. Die deutsche Reaktion auf den Ukrainekrieg hält eine Mehrheit für angemessen.

          Kein Urlaub in Deutschland

          Die spanische Neugier für den europäischen Partner hält sich aber in engen Grenzen. Die Mehrheit gibt zu, dass sie wenig darüber weiß, was sich in Deutschland tut. Während fast zwei Drittel aller Deutschen schon mindestens einmal in Spanien waren, zieht es vergleichsweise wenige Spanier dorthin: Mehr als 60 Prozent waren noch nie am Rhein oder an der Spree. Nur 14 Prozent haben deutsche Sprachkenntnisse, wie die von der deutschen Botschaft bei dem Forschungsinstitut in Auftrag gegebene Umfrage zeigt. Deutsch wird als schwieriger, weniger attraktiv und nützlich angesehen als Englisch oder Französisch.

          Für die meisten Spanier ist Deutschland kein Land, in dem sie gerne leben, arbeiten oder studieren wollen. Die Lebensqualität zu Hause halten sie für höher, auch bei der „kulturellen Produktion“ fühlt man sich der Heimat Goethes und Schillers überlegen. Fast zwei Drittel der befragten Andalusier sind überzeugt von der überlegenen Lebensqualität, während Basken hingegen der Ansicht sind, dass es sich in Deutschland besser lebe. Die schlechtesten Noten erhält bei allen jedoch das deutsche Essen.

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