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Vornamenforschung : Mit Mila geht es am schnellsten aufwärts

  • -Aktualisiert am

Wie sollen die Kinder heißen? Emma und Sofia sind in den Beliebtheitslisten vieler Länder weit vorne. Bild: dpa

Knud Bielefeld verdingt sich in der Vornamensforschung. Mit seinen Jahreslisten der beliebtesten Mädchen- und Jungenvornamen füllt er eine Lücke in Deutschland und präsentiert die Hitliste für 2015.

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          Emma auf Platz eins war 2014 ein Ausrutscher. „2015 hat Mia sich ihren Spitzenplatz aus den Jahren zuvor wiedererobert“, sagte Knud Bielefeld am Mittwoch. Der 48 Jahre alte Diplom-Wirtschaftsinformatiker aus Ahrensburg in Schleswig-Holstein, der in Diensten der Hamburger Sparkasse steht, hat sich die Vornamenforschung zum Hobby gewählt. Er füllt mit seinen Jahreslisten der beliebtesten Mädchen- und Jungenvornamen eine Lücke: In Deutschland gibt es keine offizielle Statistik über die Vergabe der Vornamen.

          Für 2015 hat Bielefeld 183.396 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ausgewertet, das sind nach Angaben auf seiner Homepage etwa 26 Prozent des Geburtsjahrgangs. Am vorletzten Tag des Jahres nennt er am Telefon das Hauptereignis bei den Vornamen. Es ist weiblich und heißt Mila. „Mila ist zum ersten Mal unter den Top Ten und zeigt den stärksten Aufwärtstrend.“ In den Listen für die einzelnen Bundesländer liegt Mila sogar schon weiter vorn, in Nordrhein-Westfalen etwa auf Platz vier.

          Bild: F.A.Z.

          Über die Gründe lassen sich nur Mutmaßungen anstellen: „Freunde haben mir erzählt, dass es in den neunziger Jahren im deutschen Fernsehen zum ersten Mal eine verfilmte japanische Manga-Serie gab. Die Hauptfigur hieß Mila.“ Zudem habe der Sender Sat 1 im vergangenen Jahr eine tägliche Soap mit einer Hauptfigur Mila ausgestrahlt. „Das war ein grandioser Flop, sie wurde bald eingestellt. Aber es gab viel Werbung dafür. Ich erinnere mich, dass der Name Mila lang auf Litfaßsäulen zu sehen war.“

          Zu „Weltnamen“ aufgestiegen sind derweil Emma und Sofia, die in den Beliebtheitslisten vieler Länder weit vorn liegen. „Das gilt aber nur für den Westen“, schränkt Bielefeld ein, „und nicht etwa für China und Indien, wo die meisten Menschen leben.“ Bei den Mädchen in Deutschland hat sich 2015 Lina gegenüber dem Vorjahr von Platz elf auf Platz sieben vorgeschoben. Bei den Jungen hat sich Jonas gegenüber 2014 von Platz fünf auf Platz zwei vorgearbeitet, Elias rückte von Platz neun auf Platz vier.

          Vorn bleibt aber Ben. Der Vorname des Vornamenforschers Bielefeld, Knud, liegt in den Listen recht weit hinten: „So bei Platz 5000.“ Sein neun Jahre alter Sohn Erik hat es 2015 auf Platz 33 geschafft. „Wir wussten damals schon, dass es ein gängiger Name war, aber eben keiner aus den Top Ten. Das ist mir auch recht so, wir wollten einen normalen Namen.“

          Vornamenforscher Bielefeld lässt die Forschung an diesem Silvestertag ruhen und feiert daheim mit Freunden. Für den Anrufer hat er zum Schluss des Gesprächs und des Jahres noch einen kleinen Trost. Der Vorname Axel liegt 2015 auf Platz 1100. „Das ist schon sehr selten, aber es gab ein paar Nennungen.“

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